Kreis Kleve. Die NRZ gibt einen Überblick, wo Wohnmobilisten freie Plätze finden. Sie brauchen immer noch eines der drei Gs -- getestet, genesen oder geimpft.

Die Freude steht vielen Wohnmobilisten ins Gesicht geschrieben, wachsende Zuversicht macht sich breit: Endlich wieder raus aus dem Corona-Trott und rein in herrliche Auszeiten mit dem Wohnmobil oder Zelt. Die NRZ gibt hier einen Überblick, wo es freie Stellplätze gibt, wo es ausgebucht ist im Kreis Kleve.

„Klar, wir brauchen immer noch eines der drei Gs -- getestet, genesen oder geimpft –, aber es macht trotzdem Spaß“, betont Mareike aus den Niederlanden, die mit Mann, Kind, Hund und mobilem Heim noch versuchen möchte auf dem Gocher Stellplatz (https://www.goch.de/de/inhalt-3/reisemobilstellplatz/), dem Friedensplatz direkt an der Niers unter zu kommen.

Aber das wird nicht so einfach sein, wie Stadtsprecher Torsten Matenaers der NRZ verrät. Zwar müsse man nicht vorher buchen, aber die Zeichen stünden auf „voll“. „Bei uns gilt das Windhundprinzip: Wer kommt und es ist Platz, der kriegt ihn auch.“ Allerdings können von den 70 grundsätzlich mit Stromanschluss vorhandenen Stellplätzen durch die Corona-Abstandsregeln nicht alle vergeben werden. „Zurzeit sind circa 40 Wohnmobile da – mehr geht da nicht.“ Immerhin gibt’s noch einige Stellplätze für autarke Wohnmobilisten, die keinen Anschluss brauchen.

Willkommen sind die Reiselustigen und nach Auszeit fiebernden Gäste grundsätzlich überall im Kleverland.

Das ehrenamtliche Team vom RMC Rhein-Maas, das die Platzaufsicht auf dem Reisemobilstellplatz in Goch inne hat. Stehend rechts: DietmarFunke.
Das ehrenamtliche Team vom RMC Rhein-Maas, das die Platzaufsicht auf dem Reisemobilstellplatz in Goch inne hat. Stehend rechts: DietmarFunke. © Anke Gellert-Helpenstein

Im Stadtgebiet Kleve hat das Ordnungsamt erst am Mittwoch beschlossen, dass Wohnmobilisten die offiziellen Stellplätze besuchen dürfen, teilte Lina Kersten, „WTM - Wirtschaft, Tourismus und Marketing Stadt Kleve“, auf Anfrage der NRZ mit. „Welche Plätze das sind und unter welchen Voraussetzungen sie für Gäste zur Verfügung stehen, ist auf unserer Homepage unter https://www.kleve-tourismus.de/planen-buchen/reisemobilstellplaetze nachzulesen.“

Auch auf dem Platz an der Landwehr in Kleve (https://www.campingpark-kleve.de/) freut sich Betreiber Jürgen Cronauer darauf, endlich wieder Gäste unter Einhaltung der Corona-Verordnung begrüßen zu dürfen. Er ist auch Pächter der Plätze in Kalkar (https://www.reisemobilpark-kalkar.de/) und im Schatten von Museum Schloss Moyland in Bedburg-Hau (https://www.womopark-moyland.com/). „Bereits zum 16. Mai durften wir wieder öffnen“, erklärt der Wohnmobilfreund, der auf seinen Plätzen bezüglich der Belegungszahlen noch deutlich „Luft nach oben“ hat. Trotzdem sind die erforderlichen Kontrollen zur Überwachung der Einhaltung der Corona-Schutzverordnung auch so schon aufwendig.

Wer auf Stellplätze ab Fronleichnam am Wisseler See (https://wisseler-see.de/) gehofft hat, der kann nur auf kurzfristig frei gewordene Chancen setzen. Denn bereits an der Buchungshotline sagt die freundliche Stimme, dass Fronleichnam alles ausgebucht ist.

Reisemobilisten aus Duisburg, Essen, Oberhausen, Düsseldorf

Ähnlich sieht’s am behaglich gelegenen Stellplatz „Willisee“ in Keeken (https://www.promobil.de/stellplatz/stellplatz-am-willisee-588f1d4d721d54a52815d0b4.html) aus. „Wir sind über Fronleichnam ausgebucht“, freut sich Daniela Timmermanns-van Benthum, deren Mutter den Platz betreibt. Überraschenderweise sind so grenznah keine Niederländer auf dem Platz, sondern Reisemobilisten aus Duisburg, Essen, Oberhausen, Düsseldorf… Den Namen bekam „Willisee“ übrigens von Daniela Timmermanns-van Benthums Vater. „Willi van Appeldorn war der Vorbesitzer dieser Länderei. Und als er starb, da hat mein Vater, der das Gelände erworben hatte und hier vor sieben Jahren den Wohnmobilstellplatz eröffnete, ihm zu Ehren den Platz am Wasser so getauft“, verrät die Tochter.

Es wird schon langsam ziemlich voll auf den Wohnmobilstellplätzen im Kleverland. Hier in Goch auf dem Friedensplatz.
Es wird schon langsam ziemlich voll auf den Wohnmobilstellplätzen im Kleverland. Hier in Goch auf dem Friedensplatz. © Anke Gellert-Helpenstein

Die Gemeinde Uedem (https://www.uedem.de/de/inhalt/reisemobilstellplatz/) empfiehlt aktuell eine kurze Anmeldung für ihren Reisemobilstellplatz an der Bergstraße in Uedem, weil die Nachfrage gerade angesichts des verlängerten Wochenendes sehr groß ist. Der ruhig am Ortsrand gelegene Platz bietet 26 Reisemobilisten angenehm ruhige Plätze auf befestigtem Schotterrasen.

Auch die Gemeinde Weeze (https://www.weeze.de/de/inhalt/reisemobile/) hat einen Reisemobilstellplatz und konnte ihn bereits vor dem Pfingstwochenende öffnen. Nach einem Umbau, der im Frühjahr verwirklicht wurde, können bis zu 18 Wohnmobile dort Platz finden. Zur Zeit gelten aber auch dort größere Abstandsbestimmungen.

Noch sind nicht alle Stellplätze geöffnet. Wegen mangelnder Kontrollmöglichkeiten ist der Wohnmobilstellplatz der Gemeinde Kranenburg (https://www.kranenburg.de/de/inhalt/wohnmobilstellplatz/) noch geschlossen und öffnet nach Auskunft des Ordnungsamtes erst wieder, wenn keinerlei Zugangsbeschränkungen mehr gelten.

Reiseführer „Wochenend und Wohnmobil – Kleine Auszeiten am Niederrhein & Köln“

Neu erschienen ist der handliche Campingführer „Wochenend und Wohnmobil – Kleine Auszeiten am Niederrhein & Köln“ des Kalkarer Reisejournalisten Thomas Kliem. Er stellt 14 Ziele vor, unter anderen in Kleve, Kalkar, Emmerich, Rees, Xanten, Kevelaer. Die Stellplätze werden umfangreich erläutert, dazu gibt es Tipps von Kanu- bis Radtour.

162 Seiten, 13,99 Euro. ISBN 978-3-7343-2054-5.