Kalkar/Pfalzdorf. Marius Schulte ist 28 Jahre jung und ist seit Januar gesamtverantwortlicher Geschäftsführer der Gruppe Wolters Nutzfahrzeuge.

In nur wenigen Jahren hat der junge Mann geschafft, wovon andere in seinem Alter oft nicht einmal zu träumen wagen: Marius Schulte ist 28 Jahre jung und hat bereits mehr als nur 100 Tage als gesamtverantwortlicher Geschäftsführer der Gruppe Wolters Nutzfahrzeuge mit Bravour hinter sich gebracht. Eine rasante Karriere, die der zweifellos ehrgeizige gebürtige Klever da hingelegt hat. Trotz mittlerweile vieler 70-Stunden-Wochen im Kalkarer Betrieb mit seinen vier Standorten (Kalkar, Geldern, Bocholt, Krefeld) hat er sich sein fast jugendliches Lächeln – bis heute jedenfalls – nicht nehmen lassen.

Mathe, Physik und Maschinenbau sind die schulischen Steckenpferde

Mathe, Physik und Maschinenbau sind die schulischen Steckenpferde des in Hasselt aufgewachsenen Niederrheiners gewesen, der sich ausdrücklich als „Zahlenfreund“ beschreibt. Da darf es auch ruhig mal richtig kompliziert zugehen, „wenn am Ende ein Ergebnis rauskommt, dann bin ich zufrieden“, gibt Schulte zu. Das war allerdings nicht immer so. Auch die Leistungsbereitschaft des heutigen Wolters-Frontmannes musste erst geweckt werden. „Bei mir war das in der Karl-Kisters-Realschule in Kellen. Da weiß ich noch ziemlich genau, dass ich erst in der siebten Klasse meinen Ehrgeiz entdeckt habe.“

Verständnis für komplizierte technische Zusammenhänge

Und der ließ ihn nicht mehr los. Technische Bereiche sprachen ihn mehr und mehr an. Er nutzte sein Talent, um sein Wissen zu vertiefen und sein Verständnis für komplizierte technische Zusammenhänge zu schulen. Am Berufskolleg des Kreises Kleve in Geldern baute er sein Abitur, um dann Wirtschaftsingenieurwesen an der Uni Duisburg-Essen zu studieren und mit dem Master of Science abzuschließen. Reibungslos, sozusagen. Fast im Schnelldurchlauf.

Marius Schulte kennt sich aus mit Nutzfahrzeugen und hat außerdem ein Faible für Wohnmobile
Marius Schulte kennt sich aus mit Nutzfahrzeugen und hat außerdem ein Faible für Wohnmobile © Anke Gellert-Helpenstein

Bereits als Schüler und Student jobbte er bei „seiner“ Firma Wolters Nutzfahrzeuge in Kalkar. Onkel Hans-Gerd Perau, der auch jetzt noch mit in der Geschäftsleitung von Wolters Nutzfahrzeuge aktiv ist, machte es möglich. Und auch den heute als Gesamtverkaufsleiter tätigen Wilhelm Wolters konnte Schulte von sich und seinem Engagement überzeugen. Der Rest ist jüngste Firmengeschichte (Infos auch unter https://www.wolters-nutzfahrzeuge.de/das-sind-wir/).

Die junge „Privatgeschichte“ steht der beruflichen Erfolgsleiter in nichts nach. Schon während des Studiums lernte Marius Schulte seine Frau Carolin kennen. Nach einem gemeinsamen Auslandssemester in Australien war beiden klar: Das passt.

Hochzeit im Jahr 2018

Geheiratet wurde 2018. „Die kirchliche Hochzeit folgt noch“, verrät Schulte, der sich als ehemaliger Messdiener dem Glauben schon sehr verbunden fühlt. „Und dann möchte meine Frau auch den Namen Schulte als Familienname führen.“ Im Gespräch sieht man dem Ehemann an, dass er das kaum erwarten kann und auf ein Ende der Pandemiebeschränkungen hofft. Noch trägt Ehefrau Carolin nämlich ihren Mädchennamen Aushorn. Apropos Familie: Beiden sind Kinder wichtig – auch wenn das in ihrem Lebensplan noch etwas warten soll. Familie ist Ruhe- und Kraftpool für den jungen Geschäftsführer, der selbst sehr froh ist, nicht als Einzelkind aufgewachsen zu sein.

Auch Sport ist ihm ein guter Ausgleich für seinen anspruchsvollen aber auch geschätzten Arbeitsalltag. Ein Muss auch für seine Frau, die einst als Deutsche Meisterin im Karatesport für Furore auf dem Sportparkett sorgte. Er selbst spielt leidenschaftlich gerne Fußball – auch wenn dazu gerade die Zeit fehlt.

Auch als Geschäftsführer eines großen Unternehmens lernt man nie aus

Viel Bewegung und nach der Coronazeit wieder große gemeinsame Treffen, Essen, Feiern mit Familie und Freunden gehören zum Wohlfühl-Muss des Paares. Und natürlich weiter lernen. „In den vergangenen Jahren habe ich gelernt, Themen diplomatisch anzugehen“, erklärt Schulte, der zugibt, durchaus ungeduldig sein zu können.

Aber eben auch Selbstkritik nicht scheut. „Außerdem bin ich schon oft der Meinung, dass ich Recht habe – da ist es wichtig, dass ich andererseits auch eingestehen kann, wenn ich Fehler gemacht habe.“ Dinge, die er sich in den Kopf gesetzt hat, die möchte er auch gerne und schnell umsetzen. Dabei wäre es gerade für ihn wichtig, dass er delegieren lernt. „Da bin ich dran“, verrät er lächelnd – und fügt entschuldigend hinzu, warum ihm das Abgeben von Aufgaben oft noch schwerfällt: „Ich bin nicht so leicht zufrieden zu stellen. Ich kann echt penibel sein.“

Wahrscheinlich wäre der Lebensweg des sympathisch ’rüber kommenden Geschäftsmannes – beruflich und privat – nicht so gerade und klar verlaufen, wenn er all diese Eigenschaften nicht hätte.