Kreis Kleve. Mit der Bewerbung zur „Ökomodellregion“ will der Kreis Kleve die ökologische Landwirtschaft fördern.

Die EU will es, das Land NRW will es und auch der Kreis Kleve will mehr landwirtschaftliche Flächen für den Ökoanbau nutzen. Am Donnerstag stellte die Europäische Kommission ihre wichtigsten Ziele vor: Bis zum Jahr 2030 sollen 25 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche für den biologischen Anbau zur Verfügung stehen.

Ökolandbau-Fläche soll auf 20 Prozent steigen

Auch der Kreis Kleve möchte dieses Ziel angehen. Mit einer Bewerbung für das Projekt „Ökomodellregionen in NRW“ soll 20 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche für den Ökolandbau bereitgestellt werden und vor allem sollen auch die Wertschöpfungsketten regionaler werden: Produkte, die in der Region angebaut und produziert werden, sollen besser vor Ort vermarktet werden können.

Dr. Franz-Josef Stork, Leiter von Haus Riswick.
Dr. Franz-Josef Stork, Leiter von Haus Riswick. © NRZ | AG

Franz-Josef Stork, Leiter der landwirtschaftlichen Lehranstalt Haus Riswick in Kleve, findet diese Projekt „charmant“. Er weiß auch, dass gerade der Kreis Kleve in Sachen Öko-Landwirtschaft einiges aufzuholen hat. Der Kreis Kleve gehört zu den Regionen im Land NRW, in denen am wenigsten Ökolandbau betrieben wird.

Ein Wandel braucht Zeit

Dies liege vor allem an der hiesigen, intensiven Landwirtschaft und der damit verbundenen hohen Pachtpreise. „Die Flächen sind sehr teuer“, sagt Stork. Entsprechend lohnt sich ökologischer Anbau für viele Landwirte nicht. Stork glaubt nicht, dass sich ein schneller Wandel innerhalb weniger Jahre vollziehen kann: „Ich denke aber, dass wir einen Anfang machen und Schritte in diese Richtung gehen sollten“, so Stork.

Landrätin Silke Gorißen sagte, dass man diese Entwicklung gemeinsam mit den Landwirten vollziehen wolle: „Wir machen dies für die Landwirte“, so Gorißen. Entsprechend wolle man sich mit der Berufsgruppe austauschen.

Ob der Kreis Kleve Modellregion wird oder nicht: Die EU setzt darauf, dass in den kommenden Jahren der Bio-Anteil in der Landwirtschaft deutlich erhöht wird. Unter anderem wünscht sich die Kommission, dass die Länder die Mehrwertsteuer auf Öko-Produkte senken und dass Menschen mit geringen Einkommen Wertgutscheine erhalten sollen, um biologisch angebaute Produkte kaufen zu können.

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