Kreis Kleve. In Sachen Klimaschutz gibt es noch so viele Baustellen, die jetzt dringend angepackt werden müssen – wenn wir denn unsere Ziele erreichen wollen.
Klimaneutralität im Jahr 2030. Was sich vor ein paar Jahren noch wie ein weit entferntes Ziel anhörte, rückt jetzt immer mehr ins Blickfeld des aktuellen Handelns. Nicht in zehn Jahren müssen wir etwas tun, um das Klima zu retten. Nein, jetzt müssen die Weichen gestellt werden. Daher ist es gut, dass die Grünen einen ambitionierten Plan in den neuen Klimaausschuss eingebracht haben, der von den anderen Parteien nicht sofort mit einem Stirnrunzeln in den Papierkorb geworfen wurde. Klimaschutz, das merkt man jetzt, ist allen Parteien wichtig.
Häuslebauer sind energietechnisch offenbar Steinzeitwesen
Und es muss sich auch in der Tat etwas verändern. Das Klimagutachten des Pestel-Instituts für den Kreis Kleve fällt entsprechend ernüchternd aus. Auch nach zig Jahren Diskussion über erneuerbare Energien im Baugewerbe sind Wärmepumpen immer noch keine Selbstverständlichkeit, sondern offenbar eine kleine Minderheit. Im Jahr 2018 betrug der Anteil der installierten Gasheizungen immer noch 50 Prozent. Öl-Heizungen hatten sogar einen unfassbaren Anteil von 25 Prozent. Nur vier Prozent der Hauswärme wurde mit einer Wärmepumpe erzeugt und nur zwei Prozent der Haushalte nutzen Erdwärme. Die deutschen Häuslebauer sind energietechnisch offenbar Steinzeitwesen.
Geld in nachhaltige Anlagen investieren
Und gerade deswegen müssen der Kreis Kleve – und auch andere Kommunen – eine Vorreiterrolle übernehmen. Konsequent müssen Verwaltungsgebäude, Schulen und andere Einrichtungen mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Das sollte doch eigentlich kein Thema mehr sein. Auch sollte der Kreis künftig stärker überlegen, wie er sein Geld investiert: Auch eine nachhaltige Geldanlage in „Öko-Fonds“ oder erneuerbare Energien werfen eine gute Rendite ab. Der Kreis kann mit seinem Geld viel Gutes tun, er sollte jetzt die Weichen dazu stellen.