Kreis Kleve / Bedburg-Hau. In der FDP rumort es: Mehrere Parteimitglieder teilen ihren Unmut über den politischen Kurs mit. Klapdor und Haupt sollen zurücktreten.

In der Kreis-FDP gibt es deutliche Spannungen zwischen der Partei-Basis und dem Kreis-Vorstand. In einem siebenseitigen Brief teilen 19 FDP-Mitglieder ihren Unmut über den derzeitigen, politischen Kurs der Partei mit. Sie fordern unter anderem den Rücktritt von Ralf Klapdor als Vorsitzender der Kreistagsfraktion und den Rücktritt von Stephan Haupt als Vorsitzender des Kreisverbandes.

Anlass der Kritik sind gleich mehrere Punkte. So ärgern sich die Mitglieder über die Besetzung der Geschäftsführung mit der Frau von Ralf Klapdor, die später zurückgenommen wurde (wir berichteten). Die Aufarbeitung dieser Causa sei ungeschickt gewesen, das Fehlverhalten habe man schönreden wollen. Die Gruppe habe den Eindruck, dass Klapdor und Haupt abgetaucht seien. Es stelle sich die Frage, ob Klapdor noch als Fraktionsvorsitzender tragbar ist. "Fehlerkultur geht anders!", heißt es in dem Brief.

Listenverbindung stößt sauer auf

Auch die Listenverbindung von FDP, SPD, Grüne und Freie Wähler im Kreistag stößt den FDP-Mitgliedern sauer auf. Vor allem die Notwendigkeit einer Linken-Stimme, um eigene Mehrheiten zu bekommen sei bedenklich. Dies sei weder den Mitgliedern noch den Wählern der FDP zu vermitteln. 

Seit Beginn der neuen Kreis-Periode liefere die FDP-Kreistagsfraktion nur negative Schlagzeilen, so die Liberalen. Dazu zählen sie auch das Beharren auf eine "sehr kostenintensive Installation eines Kreisdirektors" und auch die "handstreichartige" Durchsetzung der Postenbesetzung bei der Sparkasse Rhein-Maas mit Ralf Klapdor. "Innerhalb und außerhalb der FDP ist der Eindruck entstanden, dass die FDP-Kreistagsfraktion mehr eine Klapdor-Versorgungseinrichtung ist als eine politische Kraft, die etwas zum Guten für die Menschen im Kreis Kleve bewegen will", heißt es in dem Brief.

Auch Haupt soll zurücktreten

Die Gruppe spart auch nicht mit Kritik an Stephan Haupt. Dieser habe in der Landratskandidatenfrage lange an Vorstand und Fraktion vorbei agiert. Für das Ziel, Driessen als Landratskandidaten aufzustellen, habe man den Bruck der FDP in Kauf genommen. Auch er solle zurücktreten.