Kalkar. Marius Schulte (28) wird das Kalkarer Traditionsunternehmen Wolters führen. Wilhelm Wolters und Hans-Gerd Perau übergeben.

Einigen Unternehmen im Kleverland plagen zurzeit nicht nur die durch das Corona-Virus verursachten Einschränkungen im Wirtschaftsalltag, sondern vermehrt auch die Frage, wer die Firma einmal übernehmen soll. Da ging es dem Traditionsunternehmen Wolters Nutzfahrzeuge in Kalkar nicht anders. Denn obwohl sich das geschäftsführende Gespann - der langjährige Firmeninhaber Wilhelm Wolters (58) und Hans-Gerd Perau (59) – noch im besten Alter und aktiv im Firmengeschehen befindet, war die Nachfolgelösung schon seit mehr als drei Jahren ein Thema. Eines, das gelöst werden konnte: Marius Schulte (28) ist das junge Gesicht der Zukunft, den die beiden nun der Öffentlichkeit vorstellten.

Weichen für die Zukunft gestellt

Seit dem 4. Januar sind auch alle rund 100 Mitarbeiter an den vier Standorten (Kalkar, Geldern, Bocholt, Krefeld) über diesen Wechsel an der Spitze der Geschäftsführung informiert. „Damit haben wir die Weichen frühzeitig in Richtung Zukunft gestellt“, freut sich Wolters. „Stolz und dankbar“ über diesen Schritt ist auch Hans-Gerd Perau, der mit dem jungen Mann seinen Neffen als Partner in der Geschäftsführung begrüßen kann.

Junger Geschäftsführer aus Pfalzdorf

Schulte selbst ist mit seinen gerade einmal 28 Jahren früh beruflich sattelfest geworden. „Aber wer schnell sein Studium durchzieht, der kann auch früher Geschäftsführer werden“, lacht der gebürtige Klever. Gemeinsam mit seiner Frau lebt Schulte jetzt in Pfalzdorf. Somit ist er dem Land treu geblieben, denn aufgewachsen ist er in Hasselt, wo seine Großeltern einen landwirtschaftlichen Hof besaßen. Die Affinität zu schweren Maschinen ist ihm sozusagen in die Wiege gelegt worden – so wie auch bereits zuvor seinem Onkel Hans-Gerd Perau.

Nach dem Abitur studierte Schulte in Duisburg –Essen an der Uni und machte dort seinen Master im Wirtschaftsingenieurwesen. Nicht ohne sich auch im Kalkarer Betrieb Wolters immer wieder praktische Berufs-Erfahrungen zu holen. Außerdem begleitete ihn parallel zum Master-Studium die Tätigkeit (1 Jahr) als Entwicklungsingenieur bei der Düsseldorfer Daimler AG. „Zuletzt war ich dann hier in Kalkar für den After-Sales Bereich zuständig“, erklärt der fachkundige Aufsteiger. Er kennt „seinen“ Betrieb Wolters Nutzfahrzeuge über die bereits jahrelang bestehende Verbundenheit sehr gut und fühlt sich auch im Kollegen-Team bestens angekommen und aufgehoben.

Wohnimmobilien versprechen ein gutes Geschäft

„Auf die Aufgaben als Geschäftsführer des traditionsreichen Unternehmens freue ich mich sehr“, gibt der engagierte junge Mann zu. Auch in schwierigen Zeiten, die die Wirtschaft vor große Herausforderungen stellt, ist er optimistisch, was die Zukunft betrifft. Erst im vergangenen Jahr konnte dem klassischen Nutzfahrzeuge-Unternehmen die Sparte Wohnmobile hinzugefügt werden. Ein Zweig, der floriert und ausbaufähig ist.

Übrigens: Wilhelm Wolters und Hans-Gerd Perau bleiben dem Unternehmen weiterhin treu, die Aufteilung der Geschäftsbereiche soll grundsätzlich erhalten bleiben. Soll heißen: Wolters verantwortet den Vertrieb der Nutzfahrzeuge und Perau steht seinem Neffen Marius Schulte als Geschäftsführer zur Seite und bleibt kaufmännischer Leiter. Der Bereich Wartung, Service, Dienstleistungen (After-Sales) und die Sparte Wohnmobile gehören zum Geschäftsbereich Schultes.

Mehr als 100 Jahre Firmengeschichte

Mit seiner unternehmerischen Weitsicht kann Wolters Nutzfahrzeuge sicherlich optimistisch nach vorne sehen und daran arbeiten, die mehr als 100-jährige Firmengeschichte um viele weitere Kapitel zu ergänzen, um Standorte und Arbeitsplätze weiterhin zu sichern. Etwas , das letztendlich auch Kalkars Wirtschaftsförderer Bruno Ketteler und Bürgermeisterin Britta Schulz freut, die dem Wolters-Team zur personellen Weichenstellung in die Zukunft gratulierten.