Kalkar/Kleve. Zwei junge Profiköche aus Kalkar fahren mit einem alten Feuerwehrauto Einsätze ganz besonderer Art: Sie bauten es zum Food-Truck um.

Wenn’s bei Peter Kersten und Philipp Rieder im Wagen brennt, dann haben die beiden Profiköche das Feuer selbst entfacht. Noch dazu in einem Feuerwehrwagen. Und dann ist nicht nur für die beiden Kalkarer die Welt in Ordnung, sondern für ganz viele hungrige Gäste, die Mahlzeiten mit Eventcharakter lieben, auch. Denn Kersten und Rieder haben ein Oldtimermobil der Feuerwehr zu einem einmaligen Food-Truck umgebaut.

Damit fahren die Köche auch in Lock-Down-Zeiten Einsätze der köstlichen Art. Zwar ohne Blaulicht und Martinhorn, dafür originell und professionell gleichermaßen. Lecker, sozusagen. Davon können sich zurzeit auch die vielen Besucher des Winter-Wunderlands-Drive-In in Kalkar überzeugen. Hier stehen die Food Fire Fighters an ihrem alten Feuerwehrgerätewagen (wenn alles gut geht, noch bis Ende Dezember), den sie mit viel Know-How und Gefühl zu einem echten Eye-Catcher unter den Food-Trucks umgebaut haben.

Ganz so weit war der Weg von der Idee bis zur Umsetzung für die innovativen Köche aus der Nicolaistadt nicht. Denn der 32-jährige Peter Kersten und sein Cousin, der 31-jährige Philipp Rieder, sind keine Redenschwinger, sondern Macher! Sie wollten eine Möglichkeit schaffen, dass Menschen auch unter Einhaltung der Corona-Aha-Regeln kulinarische Köstlichkeiten mit Event-Charakter genießen können. Ein alter Feuerwehrwagen war die Lösung, zumal so ein Oldtimer die Köche schon immer interessiert hatte. Den Feuerwehrgerätewagen von 1986 erstanden sie erst vor drei Monaten bei einem Händler in Bonn.

Und sozusagen schnell wie die Feuerwehr rüsteten die beiden begabten Bastler das Fahrzeug, das erst 40.000 Km gelaufen war, dann auch um. Noch haben sie nicht alle Ideen verwirklicht, aber das meiste ist bereits fertig und auf dem „Food-Drive-in“ im Winter-Wunderland zu bestaunen.

Der Oldtimer präsentiert sich jetzt schon mit einem Grill, der sich am Heck herausziehen lässt, einer Küche auf der einen und später auch einer Bar auf der anderen Seite. Für Schlechtwetterzeiten haben die Köche mit Freunden eine spezielle 360°-Aludach-Konstruktion entworfen. Im ausgeklappten Zustand erreicht diese einen Durchmesser von zehn Metern – es wird entsprechend auf das Fahrzeug gebaut. Möglich wurde vieles auch deshalb, weil Sponsoren das Projekt unterstützen.

Das nostalgische Outfit des sehenswerten knallroten Einsatzwagens mit der kurzen Fahrerkabine haben und werden die Bastler beibehalten.

Für die Zeit nach dem harten Lock-Down und wenn die Pandemielage es wieder erlaubt, planen die Jungköche allerlei Events zu bereichern. „Wir können draußen vieles individuell umsetzen“, so Rieder. Vom Grill-Buffet über Menüs bis hin zur Showküche ist alles drin. Für private Feste ebenso, wie für große Events. Doch bis es soweit ist, bleibt’s bei den Food Fire Fighters beim Truck als Food-Drive-In.

Übrigens: Nicht nur mit dem Food Fire Fighters-Truck stehen die gebürtigen Kalkarer Seite an Seite. Kersten und Rieder sind zusammen aufgewachsen, gemeinsam im Kindergarten gewesen und haben beide den Beruf des Kochs erlernt. Aus Leidenschaft und mit viel Talent. Davon zeugt auch der bisherige Werdegang. Nach ihrer Ausbildung im Münsterländer Wasserschloss Anholt (Kersten) und im Waldhaus Dicks in Weeze (Rieder) folgte eine aufregende Zeit für beide in Florida im Resort „Frenchman’s Creek“, wo Menüs für die Reichsten der Reichen gekocht wurden.

Zurück in Deutschland folgten für Kersten Arbeitsjahre beim Sternekoch Dieter L. Kaufmann in seinem Restaurant „Zur Traube“ in Grevenbroich, im Sternerestaurant „Äbtestube“ im Schweizer Luxusressort Bad Ragaz sowie als Sous-Chef im Intercontinental an der Königsallee in Düsseldorf. Irgendwann ging’s zurück in die Heimat und Kersten leitete den Beginenhof in Kalkar. Rieder leitete die Gastronomie-Abteilung auf der Trabrennbahn in Dinslaken – wie zuvor schon seit Generationen seine Familie das tat.

Die Idee mit dem zum rollenden Event-Imbiss umgebauten Feuerwehrwagen führte die beiden Köche dann auch wieder beruflich zusammen. Für das kommende Jahr wünschen sich die beiden nicht nur, dass es Veranstaltungen aller Art wieder geben kann, sondern auch weiterhin Unterstützung, um ihr Food Fire Fighters-Projekt weiter auszubauen. Kersten und Rieder: „Über Sponsoren würden wir uns riesig freuen. So können wir am Truck auch gut Werbung anbringen, sozusagen uns auch als mobile Werbetafel zur Verfügung stellen.“

Außerdem suchen die Food Fire Fighters-Köche noch nach einer geeigneten Produktions-Küche. „Das kann auch mehr Richtung Krefeld-Düsseldorf sein“, so Kersten.

Wer mehr über die Food Fire Fighters wissen möchte, der findet sie in den Sozialen Netzwerken (Facebook, Instagram). „Und auf You Tube stellen wir regelmäßig Videos online, wie wir den Truck umgebaut haben und darin kochen“, verraten Rieder und Kersten. Telefonisch sind sie unter 0176 76 288 988 zu erreichen.

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