Kalkar. Im Wunderland Kalkar gibt es ab Donnerstag, 10. Dezember, einen „Drive-In-Weihnachtsmarkt mit Engeln und Überraschung, Punsch und Hirschgulasch.
Es ist die Zeit für Punsch- und Kerzenduft, Schnee, Weihnachtsengel und Geschenke. Aber Corona-Weihnachten ist eben anders, Weihnachtsmärkte sucht man vergebens. „Trotzdem sage ich: In 20 Jahren werden die Kinder, die hier bei uns im Winter-Wunderland-Drive-In waren, sagen: Das war das schönste Weihnachten, das wir je gehabt haben.“ Selbstbewusste Worte eines ebensolchen Wunderland-Geschäftsführers, Han Groot Obbink, der sich nicht unterkriegen lassen möchte.
Er führt die NRZ Kleve durch sein Traumland in Kalkar mit fliegenden Weihnachtsengeln, Schlitten, Kunstschnee, Weihnachtspäckchen und jeder Menge Überraschungen. Am Mittwoch legten noch viele der 25 involvierten Mitarbeiter kräftig Hand an und kümmerten sich im Kreativ- und Aufbauteam von Dorianne Broens und Marcus Woll um letzte technische Details, Aufbauten, Bühnen und Lichterketten. In der Dämmerung fängt der Familienpark an zu leuchten, die großen Fahrgeschäfte im Lichtschatten des Kühlturms auf dem Gelände in Kalkar direkt am Rhein geben einem die Illusion, sofort abfahrbereit für die Weihnachtstouren zu sein.
Ab Donnerstag um 17 Uhr fahren aber ausnahmsweise nicht die Wunderland-Geschäfte, sondern die Gäste in ihren privaten Autos durch den Park über das Gelände und durch die große Messehalle, wo der Wintertraum „100 Prozent corona-sicher“ (Groot Obbink) zum Leben erwacht. Eine Idee, die er gemeinsam mit seinem engagierten Team in den vergangenen Wochen zu einem immer größer werdenden Projekt formte.
Circus Maximus ist mit seinen Tieren dabei
Wenn es dunkel ist und nur Kerzen- und mehrere Kilometer lange Weihnachtslichterketten alles beleuchten, sieht man nur die schönen Details. Dass der am Hallendach entlang schwebende Engel eine Puppe mit viel Technik und selbst konstruierter Schwebemechanik ist, die vielen Schneemengen aus Styroporplatten bestehen und viel Kreativität und technisches Know-how in der Umsetzung stecken, fällt dann nicht mehr auf. Soll’s auch nicht.
„Denn hier werden die Kinderaugen anfangen zu strahlen“, ist sich Han Groot Obbink sicher. „Hier können sie ohne Infektionsrisiko alles im Auto sitzend genießen und bestaunen.“ Der Wunderland-Geschäftsführer erklärt, wie’s funktioniert: „Wie im Autokino dürfen sich die Besucher auf ein Erlebnis aus dem sicheren privaten Pkw heraus freuen. Im Schritttempo wird die Strecke von circa 2,5 Kilometern erfahren. Sie geht über das gesamte Gelände des Wunderlands Kalkar.“
Beginnend beim Circus Maximum, der auch von der Drive-In-Idee profitieren soll. Denn ohne Auftritte kämpft auch die Zirkusfamilie schon seit Monaten um ihr Überleben. Ein Entertainer und Musiker begrüßt mit den Artisten und den Tieren die Besucherfamilien, es gibt Zuckerwatte und Popcorn zu kaufen.
Nach dem festlich illuminierten Familienpark fahren die Besucher am Reaktorgebäude vorbei. Hier machen die Landwirte mit Heuballen, Treckern und Co. auf ihr regionales Wirken aufmerksam, bevor es in die Hallen mit den verschiedenen Themenbereichen geht. „Ursprünglich wollten wir die kleine Halle nehmen, aber die müssen wir für die kreisweite Corona-Impfzentrale im Januar freihalten“, sagt Groot Obbink.
Die Durchfahrt durch die große Messehalle bietet von Drehorgelmusik über künstlichen Schneefall, Eisbergen, tanzenden Weihnachtsbäumen, Unterhaltungsprogramm und mehr auch eine rustikale Küche „wie früher“. Hier gibt’s Eintöpfe: Erbsensuppe, Grünkohl, Möhren-Untereinander und herzhafte Räucherwurst – alles zum Mitnehmen. Die Autos dürfen (und müssen) von den Besuchern nicht verlassen werden.
Danach warten am Ende der Rundfahrt auf den großen Parkplätzen zahlreiche Drive-In-Verkaufsbuden. Ob Hamburger, Pommes frites, Frikadellen, Hirschgulasch, Würstchen, gebratene Champignons, Fisch, Käse, Crêpes, Krapfen, Schokoladenfiguren, gebrannte Mandeln oder ein Drive-In-Weihnachtsbaumverkauf – für jeden Geschmack ist hier etwas dabei.
Schon 14 Tage fast ausgebucht
So freuen sich beispielsweise die „Käsemacher“ Theo und Rebecca de Vries aus Wissel auf kauffreudige Autogäste. Mit einer ganz neuen Idee sind Philipp Rieder und Peter Kersten dabei. Die Food-Fire-Fighters verkaufen Gänseburger und mehr in ihrem prächtigen umgebauten alten Feuerwehrgerätewagen. Erstmals übrigens, denn ihre Idee ist ganz neu.
Auch Han Groot Obbink selbst ist mehr als überrascht über die riesige Resonanz, die sein Winter-Wunderland-Drive-In bislang schon ausgelöst hat. „Nahezu ohne Werbung sind wir für die ersten 14 Tage schon so gut wie restlos ausgebucht. Noch niemand hat das hier gesehen, aber es sind jetzt schon so viele Tickets verkauft worden. Das ist Wahnsinn.“ Pro Öffnungsabend sind das rund 600 Fahrzeuge.
Eintritt 12,50 Euro pro Auto. Ticketregistrierung unter www.wunderlandkalkar.eu. Um Warteschlangen zu vermeiden, werden Termine pro Tag und Zeitspanne vergeben.
Ab Donnerstag sind erst einmal vier Tage Drive-In-Premiere geplant, dann bleibt das Winter-Wunderland zwei Tage geschlossen, um die Strecken eventuell zu optimieren, erklärt Groot Obbink. „Das ist ja für uns alle neu und sehr spannend“, gibt der Chef zu.
Geöffnet ist dann wieder bis zum 31. Dezember (ausgenommen Heiligabend), mittwochs bis sonntags von jeweils 16.30 bis 21 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt 12,50 Euro pro Auto.
Sehen Sie hier das NRZ-Video:
http://NRZ-Test-_Eindrücke_vom_Drive-In-Weihnachtsmarkt_in_Kalkar{esc#231101986}[video]