Kreis Kleve. Der Kreis Kleve präsentierte Details zum Corona-Impfzentrum im Kalkarer Wunderland. Parookaville-Manager möchte die Massen fürs Impfen begeistern.

Die markigen Sprüche hat Bernd Dicks schon parat: Das neue Impfzentrum im Wunderland Kalkar „soll nicht nur gut sein, es soll geil werden“. Der Organisator des großen Parookaville-Festivals in Weeze ist beim Aufbau des Corona-Impfzentrums in Kalkar involviert – und das merkt man nicht nur an seiner Sprache. Dicks, der sich mit großen Veranstaltungen und Besucherlenkungen bestens auskennt, wurde vom Kreis Kleve mit der Organisation des Impfzentrums betraut. Und Dicks will in dieser Rolle die Bevölkerung auch dazu motivieren, sich überhaupt impfen zu lassen: „Jeder soll hier als Impf-Hero nach Hause gehen.“

Das Wunderland Messegelände wird zum Impfzentrum: Mit Eingang (orange), Wartebereich (gelb), Impfbereich (grün) und Beobachtungsbereich (blau). 
Das Wunderland Messegelände wird zum Impfzentrum: Mit Eingang (orange), Wartebereich (gelb), Impfbereich (grün) und Beobachtungsbereich (blau).  © Kreis Kleve | kreis kleve

Aber bis es soweit ist, liegt noch viel Arbeit vor den Mitarbeitern des Kreises Kleve. Im Rahmen einer Pressekonferenz erläuterte Landrätin Silke Gorißen gemeinsam mit ihren Fachleuten Lutz Rauscher (Leiter Corona-Stab) und Jürgen Baetzen (Leiter Fachbereich Bevölkerungsschutz) die ersten Details zum Zentrum in den Messehallen Kalkar.

Das Impfzentrum

Ziel ist es, in Kalkar 1000 Impfungen am Tag durchzuführen. Zu Beginn der Impfphase rechnet man mit 540 Impfungen am Tag. Insgesamt soll es neun Impfstraßen geben, die bei Bedarf ausgebaut werden können. Das Impfzentrum soll im Anfang zwischen 10 und 17.30 Uhr betrieben werden, später werde es einen Zweischichtbetrieb geben mit längeren Öffnungszeiten. Das Impfzentrum wird zum 15. Dezember betriebsbereit sein. Bis mindestens Ende Juli soll es betrieben werden. Bei Bedarf kann dies auch verlängert werden. Die Kosten tragen Bund und Land. Die Höhe der Kosten wurde nicht genannt.

Die Organisation

Dr. Lutz Rauscher leitet den Corona-Stab im Kreis Kleve.
Dr. Lutz Rauscher leitet den Corona-Stab im Kreis Kleve. © NRZ | Andreas Gebbink

Der Kreis Kleve ist für den Aufbau- und Ablauf des Impfzentrums verantwortlich. Das Land NRW kümmert sich um die Bereitstellung und Logistik des Impfstoffs und die Kassenärztliche Vereinigung (KV) ist für das Impfen an sich verantwortlich. Sie stellt das Personal, die Software und organisiert die wichtige Terminvergabe. Die Messehallen werden unterschiedlich genutzt. Es wird einen großen Empfangsbereich geben, einen Wartebereich, den Impfbereich und eine Halle, in der die Nachsorge erfolgen wird. Jede geimpfte Person soll sich hier eine halbe Stunde lang zur Kontrolle aufhalten.

Der Impfstoff

Voraussichtlich werden die ersten Impfstoffe Ende Dezember zugelassen. Dann kann das Impfen beginnen. Im Impfzentrum wird kein Impfstoff gelagert, sondern er wird just-in-time geliefert. Gerade der Biontech-Pfizer-Impfstoff stelle eine große Herausforderung dar, da er bei Minus 70 Grad gelagert werden muss, damit die Molekül-Bewegungen des Impfstoffs gleich Null sind. Da die Impfdosen in Kalkar nicht entsprechend gekühlt werden können, werden sie in speziellen Apotheken entsprechend gelagert und dann angeliefert. Der Impfstoff muss dann innerhalb von einigen Stunden verabreicht werden.

Wie wird geimpft?

Jürgen Baetzen ist in der Kreisverwaltung für den Rettungsdienst und den Bevölkerungsschutz zuständig. 
Jürgen Baetzen ist in der Kreisverwaltung für den Rettungsdienst und den Bevölkerungsschutz zuständig.  © NRZ | Andreas Gebbink

Jeder, der geimpft werden möchte (es gibt keinen Impfzwang!), erhält einen Termin über die Kassenärztliche Vereinigung. Es müssen zwei Impfungen innerhalb von 21 Tagen vorgenommen werden. In Kalkar sollen in einem ersten Schritt alte Menschen, Personen mit Vorerkrankungen und Pflegepersonal geimpft werden. Allein diese Gruppen umfassen zirka ein Drittel der gesamten Kreisbevölkerung (insgesamt 310.000).

Zusätzlich wird die Kassenärztliche Vereinigung mobile Impf-Teams einsetzen, um in erster Linie Alten- und Pflegeheime zu impfen. Diese Personen sollen nicht nach Kalkar fahren müssen.

Die Zweifach-Impfung stellt die Organisatoren vor große logistische Herausforderungen, da sichergestellt werden muss, dass für die bereits geimpften Personen auch die zweite Dosis nach 21 Tagen verfügbar ist.

Wie kommt man hin?

Kalkar-Hönnepel ist nur mäßig ans ÖPNV-Netz angebunden. Der Kreis verhandelt derzeit mit den Verkehrsverbünden, um zusätzliche Busse zum Wunderland fahren zu lassen. Genaue Details stehen hier noch nicht fest.