Kreis Kleve. Ab Samstag dürfen sich in der Öffentlichkeit nur noch 5 Personen in einer Gruppe treffen. Kleve diskutiert über erweiterte Maskenpflicht.
Im Kreis Kleve wurde am Donnerstag die kritische Marke von 50 Corona-Neufällen je 100.000 Einwohner innerhalb von einer Woche geknackt. Aktuell liegt die Inzidenz bei 53,4. Der Kreis Kleve hat die Gefährdungsstufe 2 erreicht. Entsprechend erließ das Kreisgesundheitsamt eine Allgemeinverfügung mit weiteren Einschränkungen für das tägliche Leben. Die nachfolgenden Regelungen gelten für den Kreis Kleve ab Samstag:
So dürfen sich in der Öffentlichkeit – außerhalb von Familien und Personen zweier Hausstände – nur noch Gruppen von höchstens fünf Personen treffen.
An privaten Festen aus herausragendem Anlass dürfen höchstens zehn Personen teilnehmen. Wer dagegen verstößt, muss mit einem Bußgeld von 250 Euro rechnen.
Es gilt eine „Sperrstunde“ für Gastronomiebetriebe sowie ein Verkaufsverbot für alkoholische Getränke zwischen 23 und 6 Uhr.
Bei Innen- und Außen-Veranstaltungen gilt eine Höchstgrenze von 100 Personen (außer: Das Gesundheitsamt lässt aufgrund eines besonderen Hygiene- und Infektionsschutzkonzepts eine Ausnahme zu).
Es gilt weiterhin der Mund-Nasen-Schutz in geschlossenen Räumen, der bei Veranstaltungen auch am Sitz- oder Stehplatz getragen werden muss.
Die Ordnungsbehörden in den Städten – etwa in Kleve oder Goch – können weitergehende Anordnungen treffen. So kann die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung im öffentlichen Raum ausgeweitet werden, etwa in Fußgängerzonen, wenn der Mindestabstand nicht gewahrt werden kann. Auf NRZ-Nachfrage teilte die Stadt Goch mit, dass man zurzeit noch nicht darüber nachdenke. In Kleve werde dagegen über eine Ausweitung der Maskenpflicht nachgedacht, teilte Bürgermeisterin Sonja Northing mit.
Hier gibt es mehr Artikel und Bilder aus Kleve und UmlandIn der Klever Innenstadt zeigen sich die Auswirkungen der niederländischen Corona-Politik deutlich. In den Cafés und Restaurants hörte man am Donnerstag viele niederländische Stimmen. Offenbar nutzten jetzt viele das deutsche Angebote, da im Heimatland die Restaurants und Cafés geschlossen haben. Bürgermeisterin Northing: „Ja, es sind jetzt sehr viele Niederländer hier. Aber wenn die Abstände eingehalten werden ist das kein Problem.“ Sie wolle die Situation jetzt nicht den Niederländern in die Schuhe schieben. Im umgekehrten Fallen würden die Deutschen auch in niederländischen Cafés sitzen.
Appell an die Bürger
Alle Regelungen der Coronaschutzverordnung gelten für den öffentlichen Raum, da für die Privatsphäre ein hoher Grundrechtsschutz besteht. Die Mitglieder des Corona-Stabs appellieren dringend an die Vernunft der Bürger: „Diese Gefährdungsstufe 2 ist eine deutliche Warnung. Wir empfehlen dringend, die Regelungen auch im privaten Raum zu beachten und beispielsweise die Anzahl der Kontakte zu anderen Personen zu reduzieren. Jetzt ist die Mithilfe jedes Einzelnen erforderlich“, so der Coronastab.