Kalkar-Appeldorn. Plötzlich gibt’s das Gerücht, sein Restaurant mache zu. Da sei nichts dran, versichert Dano Janßen vom Traditionshaus „Op den Huck“ in Appeldorn.

In der vergangenen Woche rief ein Gast an, der einen Tisch reserviert hatte. Ob es denn stimme, dass sie das Restaurant geschlossen hätten. „Auch das noch“, dachte Dano Janßen. „Jetzt geht auch noch so ein dummes Gerücht um.“ Dano Janßen, Inhaber des Wirtshauses „Op den Huck“ im Kalkarer Stadtteil Appeldorn, tritt darum gemeinsam mit seiner Frau Patricia die Vorwärtsverteidigung an: Nein, sie schließen nicht. Im Gegenteil. Sie sind bislang sogar ganz gut durch die Corona-Krise gekommen.

Gerade mal ein gutes Jahr lief normal, seit Dano Janßen das Traditionsrestaurant mit seiner beliebten niederrheinischen Küche von seinen Eltern übernommen hat. „Zwar habe ich auch früher oft hier gearbeitet, aber dann die Verantwortung zu haben, ist doch etwas anderes“, sagt er. Zumal auch der Koch in den Ruhestand ging und die Gäste nicht immer zufrieden waren – bis Matthias Lauff kam, ein junger Koch, 29 Jahre alt. Damit sind die Startschwierigkeiten überwunden, dachte Janßen. Doch dann kam Corona.

Außer-Haus-Verkauf halb während des Lockdown

Sorgen haben sich die beiden dann schon gemacht. „Wir haben hohe Fixkosten“, berichtet Patricia Janßen, „Strom, Gas, Pacht und Leasingraten. Und dann muss wenigstens so viel reinkommen, dass es für die Krankenversicherung reicht.“ Sie begannen dann sofort mit dem Außer-Haus-Verkauf. Zunächst ganz alleine, immer ein Gericht im Wechsel. Dano Janßen: „Das lief super, so dass wir die Fixkosten decken konnten. Ein herzliches Dankeschön an alle, die mitgemacht haben!“ Auch jetzt holen einige Appeldorner immer noch Speisen ab. Die Burger, die sie im vergangenen Jahr neu in die Speisekarte aufgenommen haben, entwickelten sich dabei neben den Spareribs sogar zum Renner.

Dann kam die Zeit, als die Restaurants wieder öffnen durften. Zuerst lief es sehr schleppend an. Dann wurde es im Biergarten mit seinen 68 Plätzen immer voller. In normalen Zeiten fasst er 84 Plätze, in den drei Innenräumen fehlen im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten sogar ganze 25 Plätze. Die Kegelbahnen konnten wieder bespielt werden, wenn auch nur von jeweils zehn Personen. Und die Veranstaltungen – die brachen natürlich fast vollständig weg. Was sehr gut half, waren die schnellen staatlichen Finanzhilfen. „Das klappte super“, berichtet Patricia Janßen.

Weniger Festangestellte, weniger Aushilfen

Spuren hat Corona daher vor allem bei der Zahl der Mitarbeiter hinterlassen. Im März beschäftigte „Op den Huck“ fünf feste Angestellte und 20 Aushilfen. „Wir haben mit allen geredet, als wir Kurzarbeit angemeldet haben.“ Jetzt sind noch zwei Angestellte und fünf Aushilfen da – „alles einvernehmlich geregelt“, wie Patricia Janßen betont. „Wir konnten nicht garantieren, wann es wieder richtig losgeht, daher haben sich viele eine andere Arbeit gesucht.“ Ein Koch arbeitet jetzt als Küchenplaner, eine Serviererin im Blumengroßhandel.

Wie es jetzt weitergeht? „Die Umsätze sind nach Abflauen der Biergartensaison schon zurückgegangen“, sagt Dano Janßen. Aber die beiden sehen sich auch für eine mögliche zweite Corona-Welle gut aufgestellt. Zur Not fangen sie halt wieder mit dem Außer-Haus-Verkauf an. Und irgendwann wird ja auch wieder alles normal werden, mit großen Feiern, Veranstaltungen und vollen Sälen. Auch wenn man sich das momentan noch nicht vorstellen kann.