Kalkar. Der Verein Herzenswunsch kann jetzt seine Angebote zur Trauerbegleitung in Kalkar in den neuen Räumen an der Wallstraße 10 ausbauen.
Der Tod eines nahen Angehörigen ist ein tief schmerzendes Ereignis. Dies gilt erst recht, wenn Kinder oder Jugendliche zentrale Bezugspersonen wie ein Elternteil oder ein Geschwisterkind verlieren. Frühe Verlusterfahrungen im Leben von Kindern und Jugendlichen sind besonders prägend und einschneidend. Hilfreiche Unterstützung bietet in diesen Fällen seit vielen Jahren der Verein „Herzenswunsch Niederrhein“. Die ehrenamtlichen Trauerbegleiterinnen Bianca van Hardeveld und Rita Menke präsentierten jetzt der Kalkarer Bürgermeisterin Britta Schulz mit Stolz die neuen Räumlichkeiten in der Wallstraße 10.
„Hier haben wir jetzt eine dauerhafte Anlaufstelle gefunden, die uns die Arbeit spürbar erleichtert“, sagt Bianca van Hardeveld. In der Vergangenheit habe man zumeist stundenweise auf Räumlichkeiten von Kirchengemeinden oder Kommunen zurückgreifen können. „In Kalkar steht uns jetzt ein geräumiges Appartement zur Verfügung, das wir bei Bedarf jederzeit für Gespräche und sonstige Angebote nutzen können.
Der Verein will seine Angebote zur Trauerbegleitung ausweiten
Und diese Angebote werden in Kalkar ab Oktober Schritt für Schritt ausgeweitet. So trifft sich die Kindertrauergruppe (Alter von 5-11 Jahre) an jedem 2. Freitag im Monat von 16 bis 18 Uhr, die Jugendtrauergruppe (ab 12 Jahre) an jedem 2. Freitag des Monats von 17.30 bis 19.30 Uhr. Fragen zum Angebot beantwortet Bianca van Hardeveld gerne unter 0151/656 258 15.
„Eine wichtige Säule unserer Arbeit ist das Theaterprojekt. Theaterspielen ist ein hervorragendes Werkzeug zur Trauerbewältigung“, erläutert Rita Menke. „Unsere jungen Schauspieler haben tolle Talente. Und wir bieten einen geschützten Raum und viel Zeit, um auf diese Weise Gefühle und Erinnerungen auszudrücken.“
Die Zusammenarbeit mit Kitas und Schulen soll ein Schwerpunkt sein
Ein wichtiger Schwerpunkt im kommenden Jahr soll die Zusammenarbeit mit Kindertageseinrichtungen und Schulen sein. Trauernde Kinder und Jugendliche fühlen sich im schulischen Umfeld oft missverstanden oder isolieren sich selbst aus Trauer. „Erzieher und Pädagogen fühlen sich dann häufig mit der Situation überfordert“, skizzieren von Hardeveld und Menke, die Ausgangssituation. „Schulen und Kitas, die unser Angebot kennen, kommen bei Bedarf gerne auf uns zu, um Unterstützung zu erhalten.“ Deshalb werde man jetzt nach und nach Kontakt zu den betreffenden Einrichtungen in der Nicolaistadt aufnehmen.
Engagierte Vereinsmitglieder helfen jungen Menschen in schwierigen Situationen
Bürgermeisterin Britta Schulz dankte den engagierten Vereinsmitgliedern: „Sie tragen mit viel Einfühlungsvermögen ganz wesentlich dazu bei, dass junge Menschen in einer sehr traurigen Lebenssituation respektvoll Verständnis und altersentsprechende Hilfsangebote erhalten.“ Im kommenden Jahr wird der Verein Herzenswunsch Niederrhein seine Arbeit übrigens im Rahmen eines Tages der offenen Tür präsentieren. Für die geplanten Aktivitäten im Freien wird die Stadt dann eine Grünfläche am Schwanenhorst zur Verfügung stellen.