Kalkar. Kalkar lässt ein Konzept für die Spielplätze in der Stadt erarbeiten. Bei einem Streifzug in Wissel sagten jetzt die Kinder ihre Meinung.
Das seit Jahren von der Kalkarer Politik geforderte Spielplatzkonzept für die Stadt soll zumindest in vorläufiger Form bis Ende des Jahres stehen. Das Planungsbüro Stadtkinder aus Dortmund hat bereits eine Bestandsaufnahme der 23 Spielplätze und zwei Spielpunkte in Kalkar angefertigt, die Ausstattung und weitere Qualitätsmerkmale bewertet und auf Grundlage der Einwohnerdaten eine Versorgungsanalyse erstellt. Nun werden die wichtigsten Personen beteiligt: die Kinder.
„Sie sind die Hauptakteure und tatsächlichen Nutzer“, sagt Stadtkinder-Teamleiterin Pascale Schulte. Die Raumplanerin ging am Donnerstagmorgen mit acht Kindern aus der 2. und 4. Klasse der St.-Luthard-Grundschule auf einen ersten Streifzug von Spielort zu Spielort durch Wissel und fragte die Mädchen und Jungen, was ihnen auf den klassischen Spielplätzen und weiteren Spielflächen im Dünendorf gefällt und was weniger gut ist. Auch Bürgermeisterin Britta Schulz schaute bei der Runde vorbei.
Tolle Nestschaukel, fehlende Rutsche
Vier weitere dieser Streifzüge sollen in den nächsten Wochen im Kalkarer Stadtgebiet folgen, ehe die Fachplaner in einem Maßnahmenkatalog Empfehlungen mit Priorisierungen und Kostenberechnungen aussprechen. „Das Konzept soll für die Stadt eine Hilfe sein, in den nächsten Jahren die Flächen bedarfsgerecht zu optimieren“, erläuterte Schulte.
Sie notierte sich genau, was die Kinder ihr über die einzelnen Spielorte erzählten. Auf dem großen Spielplatz am Nejwittweg lobten sie beispielsweise die Nestschaukel, kritisierten aber, dass am Karussell Platten beschädigt sind. „Und wir vermissen die große Rutsche am Hang sehr“, meinte Mirja. „Wenn die Hausaufgaben fertig sind, kommen wir oft hierher“, sagte die Neunjährige.
Spielplätze sind in die Jahre gekommen
Auf dem kurzen Fußweg zum Spielplatz am Taubenweg erläuterte Expertin Pascale Schulte, was sie und ihre Kollegen über den Ist-Zustand der Spielorte im Stadtgebiet bislang herausgefunden haben: „Viele Spielplätze haben eine ähnliche Ausstattung und sind teils in die Jahre gekommen. Deshalb erarbeiten wir aber ja auch das Konzept, das Qualitätsoptimierungen aufzeigen soll.“ Kalkar sei dörflich geprägt. „Der Aktionsradius der Kinder bezieht sich meist auf den Ortsteil. Für sie ist Spielen ein Grundbedürfnis“, so Schulte. Das Konzept soll allerdings auch generationsübergreifend angelegt werden. „Wir betrachten die Spielplätze auch für Erwachsene, denn sie sind wichtige Treffpunkte in der Nachbarschaft“, stellt die Planerin fest.
Für Günter Pageler sind die Freizeitmöglichkeiten in Kalkar seit einigen Jahren eines seiner politischen Herzensthemen. Der Vorsitzende der Freien Bürger für Kalkar (FBK) begrüßt, dass „das Spielplatzkonzept jetzt anläuft“. Für den Grundsatzbeschluss, die Anzahl der Spielplätze zu reduzieren, sie dafür deutlich attraktiver zu machen, hofft er nun auf eine solide planerische Grundlage.
Thematische Umgestaltung
Pageler schwebt eine thematische Umgestaltung einzelner Spielplätze vor. So könne sich beispielsweise in Grieth zukünftig das Thema Hanse in den Spielgeräten wiederfinden. „Wichtig ist, dass die nicht überall gleich aussehen“, meint der FBK-Politiker, der angesichts der Neubauten in Altkalkar auch ein besonderes Augenmerk auf den zentralen Stadtteil legt: „Dort muss ein großer Spielplatz hin.“
Die Details zur Umsetzung des Konzepts wird der Schul-, Jugend- und Sportausschuss erarbeiten, der in der neuen Ratsperiode am 26. November erstmals zusammentritt. Dann wird das Planungsbüro Stadtkinder auch ein Zwischenergebnis vorstellen.