Weeze. Rheinland Solar installierte ein schwimmendes Solarkraftwerk in Weeze-Vorselaer. Projekt soll als Prototyp für andere Vorhaben dienen.

Es ist die größte Floating-Solaranlage in Nordrhein-Westfalen: Rheinland Solar hat zusammen mit der Hülskens-Gruppe eine 750 Kilowattpeak-Solaranlage auf dem Gewässer eines Kieswerkes in Weeze-Vorselaer installiert. Die Anlage dient zur Eigenversorgung und soll einen Großteil des jährlichen Strombedarfs des Sand- und Kieswerkes decken.

Die Anlage in Vorselaer in der Nähe von Weeze ist im Juli 2020 in nur vier Wochen auf dem Gewässer des Kieswerkes installiert worden. Das Solarkraftwerk ist eine echte Pionierarbeit mit Leuchtturmcharakter. Die Unterkonstruktion wurde speziell für das Projekt entwickelt und kann als Prototyp Vorlage für weitere schwimmende Solaranlagen sein. Hauptbestandteil der Unterkonstruktion sind zirka zwölf Meter lange schwimmende Elemente, die aus Stahl bestehen, und die 1872 Solarmodule tragen. Sie sorgen für den nötigen Auftrieb auf dem Gewässer und sind durch Stahlträger verbunden. Auf die Stahlträger wurden Tragprofile befestigt und darauf die Module verschraubt.

Robust gegen Sturm und Wind

Die gesamte Anlage.  
Die gesamte Anlage.   © Rheinsolar

Die Module sind mit einer Neigung von 10 Grad in Ost- und Westrichtung installiert worden. Die ganze Anlage misst ca. 40 mal 120 Meter. Die Installation ging Schritt für Schritt vonstatten: Die Montageteams haben jedes Element der Unterkonstruktion einzeln vor Ort zusammengebaut, lackiert, auf das Gewässer geschoben und dort die Solarmodule installiert. Im Anschluss wurden die fünf Felder zu einer stabilen, begehbaren Einheit verschraubt. Die feste Plattform macht die Anlage robust gegen Sturm und Wind, da sich die einzelnen Elemente nicht bewegen können.

Dreimonatige Planungsphase

Der Installation ging eine dreimonatige intensive Planungsphase voraus. Rheinland Solar und die Hülskens-Gruppe haben das System gemeinschaftlich entwickelt und konzipiert. Hülskens-Projektleiter Lutz van der Kuil erklärt: „Die Entwicklung der Unterkonstruktion war im Grunde simpel, aber dennoch eine Herausforderung, da wir keine Erfahrungswerte hatten. Mit dem Prototyp wäre es nun einfach, weitere Projekte dieser Art umzusetzen.“

Hier gibt es mehr Artikel und Bilder aus Kleve und UmlandVoraussichtlich werden 75 Prozent des Stroms aus der Anlage vor Ort verbraucht. Das Kieswerk hat einen Stromverbrauch von ca. 1,3 Mio. Kilowattstunden im Jahr.