Kleve. In weiterführenden Schulen in Kleve soll weiter Maske getragen werden. Darauf einigten sich Schulleiter, Eltern-, Schüler- und Lehrervertreter.

Die Klever Schulen haben sich in der Diskussion um das Tragen von Masken im Unterricht alle auf einen gemeinsamen Nenner geeinigt: In den weiterführenden Schulen in der Kreisstadt soll weiter Maske getragen werden. Das werden alle Schulen ihren Schülern jetzt empfehlen. Denn in den Klassenräumen sei an einer Einhaltung der Abstandregel nicht zu denken und die Räume zu lüften, wenn alle Schüler zum Präsenzunterricht erscheinen, helfe nur sehr kurzfristig. Vor allem jetzt mit Blick auf die kalte Jahreszeit, in der man die Fenster nicht die ganze Zeit aufsperren kann.

Eine drängende Notwendigkeit, die Maskenpflicht in der Schule abzuschaffen, sehen die Schulleiter der weiterführenden Schulen nicht, erklärten die Leiter der Karl-Kisters-Realschule, des Freiherr-vom-Stein- und des Konrad Adenauer-Gymnasiums, der Joseph-Beuys-Gesamtschule und der Gesamtschule am Forstgarten auf Nachfrage ebenso wie vom Berufskolleg Kleve. Im Gegenteil: „Die Schüler haben uns bestätigt, dass sie sich an die Maske gewöhnt haben“, sagt Rose Wecker, Leiterin der Gesamtschule am Forstgarten.

Kaum Beschwerden

Denn im Vorfeld der Entscheidung von Landes-Schulministerin Gebauer, die Maskenpflicht aufzuheben, hat es an den Klever Schulen kaum Beschwerden gegen die Maske gegeben: Alle Schulleiter sprechen unisono von Einzelfällen. Man habe bei mehr als 5000 Schülern nur eine Handvoll Beschwerden gehabt – was sich aber letztlich in Gesprächen habe klären lassen, sagt Peter Wolters, Leiter des Berufskolleg in Kleve. Das sah an den anderen weiterführenden Schulen in Kleve nicht anders aus.

Kritisiert wird von allen Leitern die Informationspolitik der Schulministerin: Man habe nur aus der Pressekonferenz am Mittag erfahren, wie der Sachstand sei. Eine „Schulmail“ (mit denen die Schulen in der Regel verbindlich vom Ministerium informiert werden) lag selbst am späteren Nachmittag noch nicht vor.

Es sei wichtig, dass man sich auf einen gemeinsamen Weg geeinigt habe, damit Eltern und Schüler in Kleve eine gemeinsame Linie sehen, sagt Christian Best, kommissarischer Leiter der Karl-Kisters-Realschule in Kleve. An der Joseph-Beuys-Gesamtschule gilt das Maskentragen ebenfalls als Empfehlung, sagt Schulleiter Christoph Riedl. Das gelte besonders, weil man noch die Entwicklung im Zusammenhang mit dem Corona-Fall an der Schule abwarten müsse. Letztlich trage die Maske auch zum Sicherheitsgefühl an der Schule bei.

Gemeinsamer Entschluss

„Wir haben die Empfehlung, die Maske im Unterricht weiter zu tragen, gemeinsam mit Eltern, Schülern und Lehrerrat getroffen“, so Timo Bleisteiner, Direktor des Stein-Gymnasiums. Damit stehe die Entscheidung für die Maske auf breitem Fundament, auch wenn man keine Order treffen könne, sondern mehr für ein weiteres Tragen der Maske werben müsse.

„Wir sehen das als dringende Empfehlung“, sagt Bernd Westerhoff vom Konrad-Adenauer-Gymnasium. Er sieht zunächst einmal keine zeitliche Befristung für diese dringende Empfehlung. Außerhalb des Gebäudes habe man Zonen, wo eine Maske getragen werden muss und wo nicht. Man müsse das Gebot auch kontrollieren können. Das werde man bestimmt bis zu den Herbstferien beibehalten. „Dann müssen wir weitersehen“, so Westerhoff. Problematisch sei die „heiße Nadel“, mit der die Empfehlungen des Ministeriums gestrickt werden, sagt er. Das bestätigt auch Wolters: Er hätte Freitag, spätestens Samstag eine Schulmail erwartet, die die Linie vorgibt, damit man auch Zeit habe, Entscheidungen zu treffen und umzusetzen. Schließlich sei man als Schulleitung ja für das Wohl von Schülern und Lehrern verantwortlich.

Kleve hat sechs weiterführende Schulen

Weiterführende Schulen: Kleve hat sechs weiterführende Schulen, an denen die Maske weiter empfohlen wird: Ein Berufskolleg, zwei Gymnasien, zwei Gesamtschulen und eine Realschule. Grundschulen: An den Grundschulen galt und gilt weiterhin keine Maskenpflicht.