Kleve. Die FDP will in Kleve die Schulbauten zügiger umsetzen und mehr für den Sport unternehmen. Das neue Stadtmarketing sei bislang gescheitert.
Die FDP in Kleve möchte wieder viertstärkste Kraft in der Kreisstadt werden und rechnet sich gute Chancen bei der Bürgermeisterwahl aus, um in die Stichwahl zu kommen. Bei sechs Kandidaten sei es durchaus möglich, dass auch FDP-Mann Daniel Rütter zum Zuge kommt: „Das Rennen ist offen“, sagt er. Und bislang habe man seitens der Bürger viele positive Rückmeldungen über das Programm und die Kandidaten erhalten. Das sei bei der letzten Kommunalwahl anders gewesen.
Die Freidemokraten wollen gezielt mit den Themen Bildung und Sport punkten. In der vergangenen Ratsperiode seien viele Schulentscheidungen über den eigentlichen Willen der Eltern hinweg getroffen worden. Rütter habe sich immer für eine starke Realschule in Kellen eingesetzt und er spüre auch, dass nach wie vor viele Eltern verärgert sind. „Die Schulbauten werden nicht fertig und Elternwünsche werden nicht berücksichtigt“, sagt er. Es gebe ein erhebliches Frustpotenzial.
Ein Stadtsportbund für Kleve
Auch beim Thema Sport laufe es in Kleve nicht rund. Das aktuelle Sportstättenkonzept sei so nicht umsetzbar. Die FDP habe immer das Konzept der vier Sportzentren kritisiert. Demnach würden die Sportplätze in der Düffel auf einen Standort konzentriert. Das sei nicht gut. Warbeyen, Griethausen und Düffelward müssten auch in Zukunft noch Sportstätten besitzen. Denn der Fußballplatz ist ein sozialer Mittelpunkt. „Es wäre fatal, dies ausbluten zu lassen“, so Rütter.
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Maarten Oversteegen, Vorsitzender der FDP in Kleve, möchte eine Überarbeitung des Sportentwicklungsplanes und zudem einen Stadtsportbund gründen, damit die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Sportvereinen besser funktioniert. Der Rohbau am Bresserberg müsse endlich fertiggestellt werden.
Für Oversteegen ist das Thema Fahrradfahren besonders wichtig. Der 21-Jährige ist oft auf dem Rad in der Stadt unterwegs und er kennt die Probleme auf den Straßen. Kleve müsse hier an vielen Stellen neu denken. Auch die Ortschaften müssen über ein Bus-on-demand-System besser angebunden werden – dies alles unterstützt mit digitalen Angeboten. Konkret schlägt Oversteegen eine App auf Kreisebene vor, die viele Dinge vereint: Bahn- und Busverbindungen, Carsharing-Systeme, Fahrradrouten, Taxibus-Systeme und einen Ticketverkauf.
Blick auf den Burgplatz
In Sachen Innenstadtgestaltung sollte der Fokus langsam weg vom Minoritenplatz hin zum Burgplatz gelenkt werden. Die Flächen rund um die Schwanenburg werden kaum bespielt, sagt Heike Edler: „Da ist nie etwas los.“ Und das sei schade. Denn gerade für Auswärtige sei die Schwanenburg das erste Ziel. Der Burgplatz friste ein trauriges Dasein und könnte besser genutzt werden. Das Vorhaben von Haus Mifgash wolle man unterstützen, aber auch Gastronomie würde sich hier anbieten: „Wir müssen mehr Leben zur Burg bringen. Jetzt sieht man nur parkende Autos.“
Die Zusammenlegung von Citymanagement und Wirtschaftsförderung hält Daniel Rütter für gescheitert. Er plädiert für eine Rückführung der beiden Bereich in eigene Gesellschaften. „Das Citymanagement war schon mal besser“, sagt er. Die Zusammenlegung habe nicht die Impulse gebracht, die man sich erhofft hatte.
Die Verwaltung besser leiten
Frischer Wind müsse auch im Handwerk und in der Wirtschaft wehen. Heinrich Krebber plädiert für ein Gründerzentrum in Kooperation mit der Hochschule Rhein-Waal und dem Kreis Kleve. Hier sollten Start-ups der Hochschule schneller die Gelegenheit erhalten, ihre Ziele zu verwirklichen. Auch das Thema Ausbildung müsse stärker in den Mittelpunkt gerückt werden. Hier brauche es Gespräche mit den Schulen und der Kreishandwerkerschaft, die sich in diesem Punkt auch viel besser aufstellen müsse. Das Digitale sollte auch bei den Handwerkern Einzug halten, um junge Menschen zu erreichen.
Als Bürgermeister möchte Daniel Rütter sowohl das Verhältnis zwischen Rat und Verwaltung verbessern, aber auch innerhalb der Verwaltung Akzente setzen. Der Austausch zwischen der Verwaltung und der Politik müsse dringend verbessert werden. Kritik seitens der Politik dürfe nicht länger als Majestätsbeleidigung aufgefasst werden. Zu dieser Entwicklung habe die Bürgermeisterin leider stark beigetragen, so Rütter. Auch innerhalb der Verwaltung müsse man an einer besseren Struktur arbeiten.