Die NRZ stellte den Landratskandidaten im Kreis Kleve vier Fragen: Peter Driessen (parteilos) will den sozialen Wohnungsbau vorantreiben.

Was sind Ihre drei wichtigsten Themen, die Sie angehen wollen?

Eine zuverlässige und klimagerechte Mobilität für den gesamten Kreis Kleve zu schaffen, halte ich für enorm wichtig. Ökologie und Ökonomie müssen auch im Kreishaus zusammen gedacht werden. Umweltschutz, Klimaneutralität, Nachhaltigkeit und der Ausbau von erneuerbaren Energien gehören dazu. Weiter müssen die Möglichkeiten einer digitalen Verwaltung genutzt werden, damit man eben nicht für verschiedenste Behördengänge von Wachtendonk, Geldern oder Rees extra nach Kleve fahren muss. Weiter soll der Kreis weniger Aufsichtsbehörde, sondern mehr Dienstleister und Moderator aller Kommunen im Kreis Kleve werden.

Mit welchen regionalen Maßnahmen wollen Sie dem Klimawandel begegnen?

Ein ÖPNV, der eine echte Alternative zum Autoverkehr ist, ist praktischer Klimaschutz. Die Förderung und Berücksichtigung alternativer Antriebstechnologien gehören zwingend dazu. Der Kreis muss bei der Förderung und Beratung bei der Umstellung auf erneuerbare Energien viel offensiver werden. Bei den eigenen Gebäuden muss die Nutzung erneuerbarer Energien vorbildlich werden und auch die Dienstwagen des Kreises sollen in meinen Augen auf alternative Antriebe umgerüstet werden. Zudem will ich gemeinsam mit Landwirten, Umweltverbänden und unseren Kommunen den Erhalt und Schutz unserer Kulturlandschaften, Wälder und Naturschutzgebiete einvernehmlich auf die Herausforderungen des Klimawandels organisieren.

Wie wollen Sie die Mobilitätswende im Kreis Kleve voranbringen?

Die Digitalisierung beschert dem ÖPNV ganz neue Möglichkeiten. Mit Bus-On-Demand-Konzepten kann der ÖPNV künftig individuelle Fahrziele bedienen. Zudem stelle ich mir eine Mobilitäts-App für den ganzen Kreis Kleve vor. Zudem muss die jetzige Zentrierung des Streckennetzes des ÖPNV auf die Stadt Kleve dringend überarbeitet werden. Eine zuverlässige RE-10-Bahnverbindung ist ein Muss, einen ICE-Halt in Emmerich halte ich für notwendig und die Reaktivierung der Trasse nach Nimwegen ist ein Ziel, um das ich mich als Landrat wirklich bemühen werde.

Welche Anstrengungen soll der Kreis im sozialen Wohnungsbau leisten?

Der Kreis Kleve steht hier vor großen Herausforderungen! Wir haben einfach zu wenig Wohnungen. Wenn nicht einzelne Privatpersonen in den letzten Jahren mehrere hundert Wohnungen im gebundenen Wohnungsmarkt erstellt hätten, wäre es noch schlimmer. Die kreiseigene Wohnungsgesellschaft hat bis heute keine Resultate gebracht! Wir brauchen daher dringend eine gemeinsame Strategie. Ich werde dafür sorgen, dass dies Chefsache im Kreishaus wird.