Die NRZ stellte den Landratskandidaten im Kreis Kleve vier Fragen: Guido Winkmann (parteilos) will die Verwaltung stärker digitalisieren.
Was sind Ihre drei wichtigsten Themen, die Sie angehen wollen?
Für alle 16 – mit allen 16! Für die Bürger und die 16 Kommunen da sein – digitalisieren, wo möglich, Leistungen der Kreisverwaltung dezentralisieren, wo sinnvoll – immer nah am Menschen. Und vor allen Dingen nah an älteren Menschen. Mit Einigkeit und unter Einbindung der Jugend einen attraktiven Kreis Kleve etablieren, damit Menschen gerne hier bleiben, hierher kommen oder nach dem Studium wieder zurückkommen. Ich werde bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung aktiv Ideen sammeln, um den Prozess der Digitalisierung und Veränderung nicht nur zu begleiten, sondern auch vorzuleben.
Mit welchen regionalen Maßnahmen wollen Sie dem Klimawandel begegnen?
Um Vorbild zu sein, lasse ich prüfen, ob es möglich ist, alle kreiseigenen Gebäude mit Solar auszustatten, um so zeitnah ein klimaneutraler Kreis Kleve zu werden. Wir dürfen uns keiner Idee von außen verweigern – egal, wer Ideen einbringt: nicht immer alles direkt zerreden mit den Worten: „Geht nicht“! Corona hat gezeigt, dass Home-Office funktioniert, wo wir bei Digitalisierung stehen bzw. wie viel Luft nach oben ist. Jetzt wissen wir, dass wir Einiges in Vergangenheit versäumt haben. EU-Projekte müssen beantragt und durchgeführt werden, um mit Fördermitteln den Kreis klimafreundlich zu machen.
Wie wollen Sie die Mobilitätswende im Kreis Kleve voranbringen?
Für alle 16 – mit allen 16! Kommunen sind differenziert zu betrachten, je nach besonderer Erfordernisse. Straelen oder Issum haben andere Erfordernisse als Kleve. Ich werde auf Kreisebene die Möglichkeiten gemeinsam mit den Kommunen ausloten und nach gewünschten Prioritäten unterstützen, z. B. durch ein zentrales Kompetenzteam Fördermittelanträge, Kompetenzteam ÖPNV oder die Einrichtung einer Radwegkommission, um vorhandene Infrastruktur in Absprache mit den Kommunen und Land/Bund zu verbessern. Wichtig ist mir ein flächendeckendes Netz von Schnell-Ladestationen – für E-Autos und Fahrräder.
Welche Anstrengungen soll der Kreis im sozialen Wohnungsbau leisten?
Wir müssen – gemeinsam wie vor kurzem in Rheurdt geschehen – Investoren davon überzeugen, auch in den sozialen Wohnungsbau zu investieren, um das Gleichgewicht unserer Gesellschaft nicht zu gefährden. Dort wurde die alte Grundschule umgebaut – ein Teil davon in Sozialwohnungen. Wenn kommunales Eigentum an Investoren verkauft wird oder Plätze neu erschlossen werden, so wäre es wünschenswert, wenn bereits in der Ausschreibung die Errichtung für bezahlbaren Wohnraum explizit auferlegt wird. Nicht mehr genutzte Industriegebäude könnten so zu sozialen Mehrgenerationenquartieren entwickelt werden.