Kleve. Die VHS Kleve startet ins neue Semester und hat für die Fachbereiche „Mensch, Gesellschaft, Politik...“ mit Aija Samina-Edelhoff eine neue Chefin.

Thomas Ruffmann hat seine Kartons gepackt, seine Nachfolgerin Aija Samina-Edelhoff steht in den Startlöchern: Nach 35 Jahren verlässt des Leiter des Fachbereiches „Mensch, Gesellschaft, Politik, Persönlichkeit, Entspannung, Kunst und Kultur“ die Volkshochschule Kleve. Wenn er am Ende des Monats mit 65 Jahren in den Ruhestand geht, wird ihm ab 1. September Aija Samina-Edelhoff folgen.

Ihr persönlicher Schwerpunkt werde die Aufgabe der Integration sein. Sie freue sich schon auf die Herausforderung, diesen breit aufgestellten Fachbereich weiter mit Leben füllen zu dürfen. Samina-Edelhoff stammt aus Lettland, wohnt in Duisburg, ist 39 Jahre alt und kennt den Niederrhein schon lange. Ihren ersten Job hatte die Lehrerin für Deutsch und Pädagogik, die auch Übersetzerin ist, in Geldern. Kleve und die VHS sind für sie kein Neuland: „Ich bin hier seit zwei Jahren Prüfer in Deutschkursen“, sagt sie.

Feier am 4. September im Kolpinghaus

Bevor Ruffmann in den Ruhestand geht, wird er die Semestereröffnung 2020/21 am Freitag, 4. September, ab 20 Uhr (maximal 80 Besucher) im Klever Kolpinghaus machen. Auf Abstand im Corona-Modus aber mit Klezmer-Musik. Ist doch die jüdisch-osteuropäische Musik durch die VHS Ruffmanns Leidenschaft geworden.

Für das neue Programm wird es zum ersten Mal kein gedrucktes Programmheft geben. „Wir hätten wegen der wechselnden Corona-Bestimmungen nicht gewusst, welche Veranstaltung, welcher Kurse hätte stattfinden können oder dürfen - deshalb haben wir auf den Druck eines Programmheftes verzichtet, um nicht unzählige Korrekturen machen zu müssen“, sagt VHS-Chef Alf Thorsten Hausmann. Also gibt’s Faltblätter voller Kurse – so wie für Sprachen. Von Englisch über Französisch, Italienisch und Spanisch bis zu Niederländisch reicht die Palette. Und wer Dänisch lernen möchte, kann das auch. Aber da sitzt die Kursleiterin in Kiel, denn dieser Kurs ist nur online (so wie zwei weitere Business-Englisch-Kurse). Der Kursus läuft im Internet, erklärt Monika Ryken, Fachberichsleiterin Fremdsprachen. Man versuche auch im Net mehr als nur Frontalunterricht zu bieten, so Rycken. „Wir können Gruppen bilden, Teilnehmer können im Net ihre Hausaufgaben erledigen oder eben mit den anderen kommunizieren“, so Rycken.

Ein wahrer Digitalisierungsschub

Letztlich habe die VHS aus dem Digitalisierungsschub durch die Corona-Bestimmungen gelernt. „Das heißt aber nicht, dass wir künftig nur noch virtuelle Kurse anbieten – der Präsenzkurs bleibt unverzichtbar, das soziale Lernen ist ungemein wichtig“, sagt Willi Holtermann, Leiter Fachbereichs Beruf, Datenverarbeitung, Wirtschaft. Inzwischen könne man auf die VHS-Cloud und ihre vielen Möglichkeiten zurückgreifen. Und auch in die Zukunft schauen: „Wir werden Online- und Präsenz-Angebot vielleicht auch mischen, werden Lernmaterial ins Netz stellen, den Austausch dort ermöglichen und zugleich Präsenzkurse anbieten“, sagt Holtermann. Und man habe die Möglichkeit, Kurse im Programm zu haben, die man sonst nicht hätte, wie Dänisch“, so Rycken.

Im VHS-Programm sind PC-Kurse für den Beruf, die VHS bietet Beratung zur beruflichen Entwicklung und Weiterentwicklung, Rhetorik und Kommunikations-Kurse. Die beliebten Sofa-Reisen durch fremde Länder als Gast bei Menschen aus diesen Ländern sind noch im Programm, es geht um die Landschaften von Rosamunde-Pilcher-Romanen und Filmen und die Frage nach dem Sein darf auch nicht fehlen: Das erfährt man im Kursus über die Philosophen und was sie so sagen. Und wer malen möchte, kann das gleich an Kleve lernen: „Stadt-Land-Kermisdahl – wie zeichne ich eine Stadt“, heißt es da.