Kreis Kleve. CDU Kreis Kleve eröffnet den Wahlkampf für sich und für Landratskandidatin Silke Gorißen: Ins Kreishaus gehöre eine Juristin.

Das Team ist sichtbar stolz. Die drei Abgeordneten Stefan Rouenhoff, MdB aus Goch, Margret Voßeler-Deppe, MdL aus Issum und Dr. Günther Bergmann, MdL aus Kalkar, unterstützen Landratskandidatin Silke Gorißen aus tiefer Überzeugung. Die CDU habe sich erneuert, habe sehr viele junge Leute neu in der Partei, habe 42 Prozent Frauenanteil und eine Frau als Kandidatin fürs Kreishaus. Günter Bergmann meint, auf den Landratsposten gehöre eine Juristin, allein wegen der Kommunalaufsicht und als Chefin der Kreispolizeibehörde.

Silke Gorissen, geborene Kleverin, die in Bedburg-Hau wohnt und dort der CDU Partei und Fraktion vorsitzt, trat mit 17 Jahren der JU bei, war auf Landes- und Bundesebene in Arbeitskreisen aktiv, bevor sich die stellvertretende Kreisvorsitzende auf lokale Politik konzentrierte.

Betreuungszeiten für berufstätige Eltern müssen verbessert werden

Wie wird die Mutter eines sechsjährigen Sohnes mit ihrem Partner dann die Fulltimejobs und Familienzeiten organisieren? Das sei ihr auch in den letzten sechs Jahren gut gelungen, als sie politisch und als Anwältin aktiv war, sagt sie. Ihr Lebensgefährte wechselte gerade aktuell als Richter aus Düsseldorf – Bereich Staatsschutz, er führte Terrorverfahren – zurück nach Kleve und übernahm von Richter Jürgen Ruby den Vorsitz der Großen Strafkammer. Er werde mittags zu Hause sein, wenn der Sohn aus der Schule kommt, sagt Silke Gorißen. „Aber wir merken, dass wir in Sachen Gleichberechtigung und Betreuungszeiten noch ganz viel leisten müssen,“ sagt sie.

https://www.nrz.de/staedte/kleve-und-umland/silke-gorissen-will-die-klever-kreisverwaltung-modernisieren-id230111312.htmlAllein, wenn sie auf dem Fragebogen für eine Betreuung im offenen Ganztag nur nach den Arbeitszeiten und Telefonnummer der Mutter gefragt werde. Sie möchte sich einsetzen für flexible Betreuungszeiten, damit Eltern im Schichtdienst etwa in Polizei, Krankenhaus und Pflege beide trotz Kindern berufstätig bleiben können.

Kreisverwaltung digitalisieren und dort für gutes Betriebsklima sorgen

In der Kreisverwaltung möchte sie – wie berichtet – die Arbeit modernisieren, digitalisieren und für gutes Betriebsklima sorgen : „Guten Bürgerservice gibt es, wenn die Mitarbeiter gern dort arbeiten“. Im beginnenden Wahlkampf hört sie „nachvollziehbare Bitten“ zu immer gleichen Themen, die Gesundheitsamt, Veterinäramt, Ausländeramt und Bauverwaltung verzahnen: von ‘Baugenehmigungen dauern zu lange’ bis zu ‘Gärtnereien können nicht sechs oder acht Wochen auf Arbeitsgenehmigungen für Saisonkräfte warten’. „An manchen Stellen werden ganz dicke Bretter zu bohren sein“, erwartet Gorißen. „Die Kreisverwaltung ist ein großer Kahn. Änderungen werden nicht von heute auf morgen gehen“. Deshalb wirbt die CDU-Riege damit, dass Silke Gorißen mit ihren 48 Lebensjahren mehr als eine Legislaturperiode Landrätin sein will.

Silke Gorißen wirbt für sich über Info-Flyer – zusammen mit denen lokaler Kollegen – in den Briefkästen der 200.000 Haushalte im Kreis. Facebook-Posts im Internet stammen zu 100 Prozent von ihr, seit drei Tagen auch fürs jüngere Wahlvolk auf Instagram. Videos laufen parallel.