Kleve. Weil eine Draisine in Kleve aus den Schienen sprang, wurden zwei Personen verletzt. Ein defektes Rad war wohl die Unfallursache.

Ein defektes Rad war wohl die Ursache, warum eine Club-Draisine in Kleve am Sonntagnachmittag, 2. August, aus den Schienen sprang. Durch die Bremsung rutschten zwei Person vom Sattel und kamen verletzt ins Krankenhaus. Sie wurden aber bereits wieder entlassen. „So etwas ist in den zwölf Jahren, die hier die Draisinen fahren, noch nie passiert. Das war die absolute Ausnahme“, versichert der Geschäftsführer der Grenzland-Draisinen GmbH, Gerd Scholten, im Gespräch mit der NRZ.

Am Sonntagabend um 18.40 Uhr waren insgesamt zehn Teilnehmer der Familientour bei einer Fahrt mit der Draisine unterwegs. Die Fahrt führte von Kranenburg nach Kleve, als die Draisine in Höhe der Straße Stiller Winkel, parallel zum Forstgarten, aus ungeklärter Ursache aus den Schienen sprang. Eine 53-jährige Neusserin und ein 26 Jahre alte Mann aus Neuss mussten verletzt ins Krankenhaus gebracht werden.

Beim Bremsen gegen den Lenker geprallt

Die Frau erlitt eine Knieprellung und blieb zur Beobachtung über Nacht im Hospital, wie wurde am Montag von ihrem Mann wieder abgeholt. Bereits nach ambulanter Behandlung war der Mann am Sonntag entlassen worden. Er hatte Blessuren im Brustkorbbereich erlitten – weil er stark hatte bremsen müssen, war er mit dem Brustkorb gegen den Lenker geprallt. Beide Personen hatten hinten auf den Sätteln gesessen, die anderen Mitfahrer saßen vor ihnen auf den Bänken am Tisch, der Sitzbereich ist von Geländer umgeben.

„Da hatten die Leute aus Willich eine schönen Tagesausflug geplant und dann sowas. Es tut mir unendlich Leid“, bedauert Scholten. Er wollte am Montag auf jeden Fall zu den betroffenen Familien, wenn möglich auch zu den Verletzten Kontakt aufnehmen. „Ich kann mir den Unfall überhaupt nicht erklären. Die ganze große Club-Draisine stand um fünf bis zehn Zentimeter neben dem Gleis. Sowas habe ich noch nie gesehen. Wir haben dieses Gerät gleich aus dem Verkehr gezogen“. Mit dem Handwerker, der die Draisine gebaut hat, wurde Kontakt aufgenommen, dass er untersuche, ob sich eventuell die Spur verstellt habe, ob Räder abgenutzt sein könnten. Selbstverständlich werden die Fahrrad-Draisinen regelmäßig gewartet, antwortet Scholten der NRZ. „Die Fahrzeuge nehmen als Verkehrsmittel normal am Straßenverkehr teil und gelten als absolut sicher“, betont er.

Andere Fahrgäste sollten keine Sorge haben, solche Gefährte zu nutzen

Wie die Polizei mitteilt, habe wohl ein Defekt an einem Rad der Draisine zum Entgleisen des Gefährts geführt. er war aber nicht gekippt, sondern stand aufrecht neben den Gleisen. „Durch die abrupte Bremswirkung rutschten die an den Pedalen sitzenden Personen vom Sattel und trugen Prellungen davon“, so die Polizei.

Seit Inbetriebnahme 2008 hat es kaum Unfälle gegeben. Die Ermittlungen zur aktuellen Unfallursache dauern an. „Wir sind bemüht, nach der Ursache zu forschen“, versichert Scholten. Andere Fahrgäste sollten keine Sorge haben, solche Gefährte zu nutzen. „Tatsächlich hat meine Tante für morgen eine Tour gebucht,“ plaudert Scholten aus. „Sie wohnt in Duisburg und hat schon im Radio von dem Unfall hier gehört. Sie rief mich an, ob die Draisine trotzdem fährt. Ja, wir fahren.“ All die anderen Draisinen rollen weiter und es gab auf der Strecke keine weiteren Vorkommnisse.

Touren mit den Fahrrad-Draisinen beleben die ehemalige stillgelegte Bahnlinie von Kleve nach Nijmegen / Niederlande. Zwischen Kleve, Kranenburg und Groesbeek/NL kann man mit der Fahrrad-Draisinen für zwei bis vier Personen oder Clubdraisinen für neun bis 14 Personen durch die niederrheinische Landschaft strampeln. https://grenzland-draisine.eu/