Bedburg-Hau. Der 64-jährige Bürgermeister von Bedburg-Hau möchte Landrat im Kreis Kleve werden. Mit gelebter Bürgernähe und Laisser-faire möchte er punkten.

Sein Haus hat eine interessante Konstruktion: Es steht quasi auf Stelzen. Peter Driessen wohnt auf einem schmalen Grundstück in einem langgestrecktem Haus, leicht erhöht vom Boden – ohne dabei abgehoben zu wirken. Der Bürgermeister von Bedburg-Hau mag spannende Architektur und ist kunstaffin. Klar, als Bürgermeister einer Gemeinde, welches das große Museum Schloss Moyland beherbergt, sollte man schon die Grundzüge des Beuys’schen Werkes kennen.

„Weil ich da Bock drauf habe“

Peter Driessen möchte sich aber mit 64 noch nicht auf seine schöne Couch zurückziehen und den Blick über Hasselter Wiesen schweifen lassen. Peter Driessen will es noch einmal wissen und kandidiert um das Amt des Landrates am 13. September.

Warum macht er das? „Weil ich da Bock drauf habe und weil ich es kann!“, sagt er kess und er möchte die Herausforderung Kreisverwaltung gerne annehmen. Dass die Behörde an der Nassauer Allee nicht im besten Zustand ist, das merkt auch Driessen. Das Kollegium sehe so aus wie es sich fühle: grau und abgekämpft. „Ich bin überzeugt, wenn man diesen Menschen mehr Freiheiten lässt, mehr Verantwortung gibt und sie bei Prozessen mitnimmt, dann hat man dort die beste Kreisverwaltung, die man sich wünschen kann.“

„Wolfgang Spreen hat viel für den Kreis Kleve bewegt“

Über den amtierenden Landrat möchte er kein schlechtes Wort verlieren. Im Gegenteil: „Wolfgang Spreen ist privat ein sehr netter Mensch und er hat auch viel für den Kreis Kleve bewegt. Er hat sich immer vor seine Mannschaft gestellt und dafür auch Prügel eingesteckt. Vor dieser Haltung habe ich viel Respekt.“

Peter Driessen möchte als Landrat bürgernah sein. Das klingt im Wahlkampf zwar ziemlich abgedroschen, aber der parteilose Kandidat meint es ernst: „Ich will mich in den Kommunen blicken lassen, Schützenfeste besuchen und mir die Sorgen und Anregungen der Bürger anhören.“

Reicht das Personal?

Ein Problem sieht er in der Dreiteilung des Kreises: „Der Rhein bildet eine Grenze und es gibt immer noch ein Klever- und ein Gelderland.“ Der Südkreis müsse mehr angesprochen werden. So kann sich Driessen zusätzliche Dienstleistungen im Südkreis vorstellen. Und auch der Kreistag soll den Weg nach Geldern antreten – in den Köpfen soll sich etwas verändern.

Nicht zuletzt muss auch die Struktur der Kreisverwaltung überprüft werden. Reicht das Personal für all die Aufgaben? Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass die Verwaltung an ihre Grenzen stößt. Driessen möchte gerne eine Studie hierzu in Auftrag geben.

Die NRZ wird in den nächsten Wochen alle Landrats- und Bürgermeisterkandidaten aus dem Nord- und Mittelkreis Kleve vorstellen. Alle wichtigen Informationen zur Wahl finden Sie dann gebündelt auf unserer Internetseite: www.nrz.de/kleve.