Kreis Kleve. Im Kreis Kleve sollen Bürger den Insektenschutz unterstützen. Die Situation ist dramatisch. 45 Prozent der Arten ist in NRW bedroht.

Der Naturschutzbund im Kreis Kleve ruft die Bürger dazu auf, sich an einer Volksinitiative mit einer Unterschrift zu beteiligen. Es geht dabei um den Schutz von Insekten in NRW. „Die Artenvielfalt auf dem Land, aber auch in unseren Städten und Gemeinden muss zukünftig konsequenter und besser geschützt werden, wollen wir unseren Kindern und Enkelkindern einen lebenswerten Planeten hinterlassen“, sagte Monika Hertel, die Vorsitzende des NABU im Kreis Kleve.

„Dabei setzen wir nicht nur auf die Unterstützung unserer Mitglieder, sondern appellieren an alle Bürgerinnen und Bürger, sich mit ihrer Unterschrift für ein lebenswertes Nordrhein-Westfalen einzusetzen.“

Dramatischer Rückgang der Arten muss gestoppt werden

Inzwischen seien 45 Prozent der Arten in NRW bedroht. Der dramatische Rückgang vieler Insekten-, Vogel- und Pflanzenarten müsse dringend gestoppt und entsprechende Maßnahmen besser heute als morgen umgesetzt werden, so Dietrich Cerff von der NABU-Naturschutzstation Niederrhein in Kleve. „Auch hier im Kreis Kleve sieht es nicht besser aus, wie man zum Beispiel an den Bestandszusammenbrüchen der Wiesenvögel sieht.“

Viele Insekten benötigen mehr Blühflächen.
Viele Insekten benötigen mehr Blühflächen. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Ziel der Initiative unter dem Motto „Insekten retten – Artenschwund stoppen“ ist es, konkrete Handlungsvorschläge zur Verbesserung der biologischen Vielfalt in den NRW-Landtag einzubringen und das Land so zu mehr Natur- und Artenschutz zu bewegen. Konkret fordern die Verbände zum Beispiel einen Stopp des Flächenfraßes, mehr Waldflächen ohne Nutzung und die Ausweitung des Biotopverbundes. Auch müssten der ökologische Landbau deutlich ausgeweitet, ein Verbot chemisch-synthetischer Pestizide in Naturschutzgebieten durchgesetzt und die Gewässer und Auen wirksamer geschützt werden.

NRW-Regierung tue zu wenig für den Artenschutz

In allen diesen Politikfeldern sehen BUND, LNU und NABU Stillstand oder Rückschritte. Ein politischer Wille der Landesregierung, dem dramatischen Verlust an biologischer Vielfalt konsequent zu begegnen, sei nicht erkennbar, so die Naturschutzverbände. Vereinzelte Förderprogramme ersetzten keine Strategie und ansonsten werde dem Credo, die Wirtschaft zu ‚entfesseln‘, alles untergeordnet.

„Mit der Volksinitiative Artenvielfalt wollen wir uns zudem bewusst im Kommunalwahlkampf bemerkbar machen“, sagte Monika Hertel. Auch vor Ort müsse sich die Politik daran messen lassen, was sie für lebenswerte Städte und Kommunen tut. Hier geht der Artenschutz Hand in Hand mit dem Klimaschutz. Denn mit mehr Natur in der Stadt und auf dem Land können wir auch wirksam dem Klimawandel begegnen.“

So kann man mitmachen

Wer sich beteiligen möchte, der findet die Unterschriftenbögen auf der Webseite der Volksinitiative www.artenvielfalt-NRW.de zum Download und Ausdrucken. Außerdem kann man Bögen bei den NABU-Einrichtungen im Kreis Kleve abholen: NABU Kreisverband, Kapellener Markt 2, 47608 Geldern-Kapellen, 02838-96544 oder NABU-Naturschutzstation Niederrhein, Keekener Str. 12, 47533 Kleve, 02821-7139880.