Kleve. Der Klever Einzelhandel ist auf der Kavarinerstraße aktiv geworden. Geschmückte Schaufenster bringen Urlaubsgefühle.

Erholung in Pandemie-Zeiten ist anders. Viele bleiben zu Hause und träumen von ihren Sehnsuchtsorten. Aber fast alle trauen sich wieder hinaus und genießen einen Stadtbummel mit Abstand und Shopping-Touren. Für die Klever Händler in der Kavarinerstraße ein Grund, um ab sofort echtes Feriengefühl in Form verschiedener Urlaubsdekos in die Schaufenster zu holen.

Urlaubsfeeling auf der Kavarinerstraße

„Wenn wir schon nicht so verreisen können, wie wir es gerne wollen, soll zumindest ein Stadtbummel Lust auf Urlaub machen“, sagten sich Dorothee Sanders (Geschenkegalerie) und Susanne Rexing (Einrichtungshaus) vom Organisationsteam „Urlaubsfeeling auf der Kavarinerstraße“. Sie machen es mit den Einzelhändlern hier möglich, dass Sehnsuchtsorte beim Shoppen besucht werden können.

Die Händler in der Kavarinerstraße in Kleve sorgen für Urlaubssehnsüchte.
Die Händler in der Kavarinerstraße in Kleve sorgen für Urlaubssehnsüchte. © Anke Gellert-HelpensteiN

Für die Geschäfte ist es überlebenswichtig, dass die Menschen wieder einkaufen gehen. „Schließlich war der Lockdown für alle heftig. Das gemachte Minus ist bis Ende des Jahres kaum mehr einzuholen“, betont Susanne Rexing. „Immerhin konnten wir im Mai etwas aufholen, im Juni war es wieder schlechter und erst jetzt im Juli geht’s aufwärts. Auch weil die Niederländer uns wieder besuchen.“

Licht am Ende des Tunnels

Für die Tendenz, dass die Einzelhändler endlich Licht am Ende des Tunnels sehen, spricht auch die gute Nachricht, dass der Kaufhof im Herzen der Einkaufsstadt Kleve erhalten bleibt.

Die Seufzer der Erleichterung bei Einkäufern und allen Einzelhändlern sind hörbar. Ein Magnet für die Einkaufsstadt. Die Nachricht, dass der Klever Kaufhof von der Schließungswelle verschont bleibt, hilft dabei, dass unbeschwertes Sommerfeeling bei Kunden, Beschäftigten und Geschäftsinhabern in der Innenstadt aufkommen kann.

Italienisches und französisches Flair – und noch viel mehr

Noch heller wird das Licht am Ende des Tunnels durch die vielen anderen positiv stimmenden Schaufensterdekos und sichtlich mehr Leben in der Einkaufsstraße. Die meisten Einzelhändler haben im Rahmen der Urlaubsfeeling-Aktion auf der Kavarinerstraße ihre Schaufenster liebevoll geschmückt. Da lädt italienisches und französisches Flair gleich zu Einkäufen in mehreren Geschäften ein.

Die Händler in der Kavarinerstraße in Kleve schmückten ihre Schaufenster mit vielen Motiven - auch italienisch.
Die Händler in der Kavarinerstraße in Kleve schmückten ihre Schaufenster mit vielen Motiven - auch italienisch. © Anke Gellert-Helpenstein

Christoph Dreis (Hutmoden) hingegen bringt echtes Outbackfeeling aus Australien mit landesüblichen Hüten in die City und freut sich über vermehrte Kundschaft aus den Niederlanden.

„Aber eine Prognose für die nächste Zeit wage ich nicht abzugeben“, sagt er. „Ich freue mich einfach über jede Woche, die wir arbeiten können und Kunden haben.“

Von Ecuador an die Nordseeküste

Die Ferienreisen auf der Kavarinerstraße können weiter gehen. Mit Stationen in Ecuador bei der Schokoladenmacherei, Mexiko bei Yay Living und sogar Afrika im Modehaus Mensing. Gaby Kreusch von Yarn Design präsentiert ein buntes „Yarnsushibufett“ mit japanischen Garnen gestaltet und eine italienische „Antipastiyarnplatte“.

Auch im Café Wanders stabilisiert sich die Lage vorsichtig – unterstützt vom dekorativen Nordseeküsten-Gefühl. Café-Chef Lutz van Gemmeren gibt aber zu bedenken: „Von Normalität sind wir noch weit entfernt. Wir fahren weiter Kurzarbeit und werden wohl noch einen langen Atem brauchen.“ Wie er geben auch die meisten anderen Einzelhändler die reduzierte Mehrwertsteuer nicht an die Kunden weiter. Kosten für Hygienekonzepte, Mehraufwand der Beschäftigten und der wochenlange Lockdown stehen dem entgegen.

Auszubildende Alena Derks hat das Fensterbild „Schlaraffenland“ im Fotostudio Peschges selbst gemalt.
Auszubildende Alena Derks hat das Fensterbild „Schlaraffenland“ im Fotostudio Peschges selbst gemalt. © Anke Gellert-HelpensteiN

„Unsere Kunden haben aber auch noch nicht danach gefragt“, freut sich Alexandra van Lier vom Markendamenbekleidungsgeschäft „LineaE“. „Während des Lockdowns war ich wie in Trance. Aber dann spürte ich diese wahnsinnige Solidarität bei den Kunden. Sie riefen bei uns an und baten um Rücklegung verschiedenster Kleidungsstücke. Wir haben dann auch ausgeliefert“, erzählt sie. „Es macht mich persönlich sehr glücklich, dass die Kunden so besorgt um ihre Klever Geschäfte waren und sind, dass sie Solidarität zeigten und zeigen.“

Sorge um Restaurants und Reisebüros

Allerdings, gibt van Lier zu, sei die Sorge um Restaurants und Reisebüros immer noch extrem. Immerhin hilft das sichtbar gemachte Urlaubsgefühl in den Schaufenstern ein wenig dabei, die Sorgen zumindest eine Zeit lang zu verdrängen.

Dazu gibt’s übrigens auch ein Gewinnspiel mit vielen Sachpreisen. Teilnahmekarten dazu können in allen teilnehmenden Geschäften mitgenommen und abgegeben werden. Die Aktion läuft noch bis Samstag, 12. September.