Kreis Kleve. Der neue Bußgeldkatalog zeigte Wirkung auf den Straßen. Trotz weniger Verkehrs gab es mehr Fahrverbote
Die neue Bußgeldverordnung im Kreis Kleve hat in gut zwei Monaten zu 208 Fahrverboten geführt. Dies geht aus den Zahlen der Bußgeldstelle des Kreises Kleve hervor, die für die NRZ ermittelt wurden. Zwischen dem 28. April und dem 3. Juli wurden im Straßenverkehr insgesamt 1034 Bußgeldbescheide erlassen – im Vorjahreszeitraum waren es 1430.
Gegen 208 Personen wurde ein Fahrverbot verhängt
Unter den Verkehrssündern befanden sich 208 Personen, die ihren Führerschein für einen Monat nicht nutzen durften. Drei Fahrer mussten den Führerschein für zwei Monate abgeben und drei weitere Fahrer sogar für drei Monate. Im gleichen Vorjahreszeitraum wurden 155 Fahrverbote ausgesprochen, darunter jeweils vier Fahrer, die ihre Papiere für zwei bzw. drei Monate ruhen lassen mussten.
Achim Jaspers, Leiter der Verkehrsdirektion der Polizei, sagte der NRZ, dass viele Autofahrer bei Kontrollen Angst um ihren Führschein hätten. Fahrverbote wurden nach der neuen Straßenverkehrsordnung bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 21 km/h in einer Ortschaft und ab 26 km/h außerhalb von Ortschaften verhängt. Jaspers verdeutlichte, dass bei einer Verdopplung der Geschwindigkeit sich der Bremsweg vervierfacht.
Es wurden höhere Geschwindigkeiten gefahren
Aufgrund des geringeren Verkehrsaufkommens während der Anfangszeit der Corona-Pandemie hätten viele Autofahrer höhere Geschwindigkeiten gefahren. Den meisten Verkehrssündern sei bewusst gewesen, dass der Bußgeldkatalog geändert wurde. Durch die starken Proteste wurde der Bußgeldkatalog vorläufig ausgesetzt. Wann die Änderungen erneut in Kraft treten ist derzeit noch nicht bekannt. Es werden Gespräche auf Ministerebene geführt.