Bedburg-Hau. Der 23. Moyländer Weihnachtsmarkt wird wegen der Corona-Pandemie auf 2021 verschoben. Wirtschaftlicher Verlust und Imageschaden befürchtet.

Der 23. Moyländer Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt fällt der Corona-Krise zum Opfer und wird auf das kommende Jahr verschoben. Diese Entscheidung traf der Bedburg-Hauer Gemeinderat einstimmig in seiner Sitzung am Donnerstagabend in der Mehrzweckhalle Till.

Die Verwaltung schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass die aktuellen Corona-Regeln bis zur geplanten Eröffnung der überregional beliebten Großveranstaltung am 9. Dezember aufgehoben werden, als gering ein. „Unter der Annahme aller Corona-bedingten Einschränkungen auf dem Markt ist neben einem wirtschaftlichen Verlust auch mit einem großen Imageschaden zu rechnen“, heißt es in einem Papier aus dem Rathaus. „Die Durchführung des Marktes unter den Corona-Bedingungen wird sowohl eine enorme Ausgabenerhöhung als auch eine deutliche Einnahmenminderung verursachen. Der Weihnachtsmarkt unter Corona-Bedingungen könnte langfristig den über Jahre erarbeiteten Bekanntheitsgrad des Kunsthandwerker-Weihnachtsmarktes in Moyland beschädigen.“

Weihnachtliches Ambiente

Auf Anregung der CDU soll in der Adventszeit zumindest ein weihnachtliches Ambiente auf Schloss Moyland erzeugt werden.

Bürgermeister Peter Driessen stellte klar, dass durch die frühzeitige Absage keine Regressforderungen geltend gemacht werden können.

Maximal 673 Besucher zeitgleich auf dem Gelände

Die Verwaltung hat aufgelistet, welche strikten Rahmenbedingungen für das Event in der Adventszeit gelten würden. Nach jetziger Rechtslage ist die Anzahl der Besucher, die sich zeitgleich auf dem Marktgelände aufhalten darf, von 5000 auf maximal 673 Personen begrenzt. Die Besucher würden verpflichtet werden, vorab eine tages- und zeitdatierte Eintrittskarte online zu kaufen. Der Verkauf an den Tageskassen wäre nur bargeldlos und in Ausnahmefällen möglich. „Dies dient dem Schutz der ehrenamtlichen Helfer, die ausnahmslos zu der Corona-Risikogruppe gehören“, erklärt die Verwaltung. Abstandsmarkierungen vor der Kasse und dem Markteingang – in diesen Bereichen würde auch Maskenpflicht gelten – müssten angebracht werden und der Eingang- und Ausgangsbereich separiert werden, um eine Laufrichtung zu ermöglichen.

Die Anzahl der Markthütten inklusive Gastronomie würde auf 97 reduziert werden. „Aufgrund der engen Parkwege dürfen keine Doppelreihen entstehen und keine Zelte aufgestellt werden“, so die Verwaltung. Zum Schutz vor Neuansteckungen müsste in allen Markthütten eine Plexiglaswand oder Ähnliches angebracht werden. Auf das Bühnenprogramm sowie auf alle weiteren Aktionen auf dem Marktgelände müsste verzichtet werden, damit keine Menschenansammlungen entstehen können.

Verwaltung rechnet mit geringerer Kaufkraft

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Um Warteschlangen zu vermeiden, gäbe es keine Sitz- und Stehmöglichkeiten in den Außenbereichen der Gastronomie. „Auch im Innenbereich sollten verstärkte Kontrollen durch das Ordnungsamt erfolgen, damit die Höchstzahl der Besucher, die sich gleichzeitig im Café aufhalten, nicht überschritten wird“, skizziert die Gemeindeverwaltung. Ohnehin würden die Besucher aufgefordert, sich nicht lange an einem Platz aufzuhalten. „Dadurch ist mit einer geringeren Kaufkraft zu rechnen. Dies könnte der zukünftigen Entwicklung der Marktbesetzung schaden. Die Aussteller, die auf dem Markt wenig oder gar keinen Umsatz gemacht haben, bewerben sich nicht wieder“, schlussfolgert die Verwaltung. „Es ist nicht realisierbar, den Gästen die gewohnte Qualität des Weihnachtsmarktes unter der Einhaltung aller erforderlichen Maßnahmen und unter vielen Einschränkungen zu bieten.“