Goch. Die Unterbringungen sollen als Herbergsbetriebe eingestuft werden. Dafür gelten höhere Anforderungen.

Die Stadt Goch wird nun aktiv gegen Leiharbeiter-Unterkünfte vorgehen. Dies teilte die Verwaltung in einer Presseerklärung mit. Wie sich jetzt herausstellt, leben in Goch aktuell 522 Leiharbeiter. Vor Beginn von Corona waren lediglich 160 offiziell gemeldete Leiharbeiter bekannt. Durch die Kontrollen wurde bekannt, dass es tatsächlich in etwa 3-mal so viele sind.

Diese Situation soll sich jetzt ändern, da sich die Unterbringung nicht nur aus hygienischer Sicht oftmals als unzureichend erwiesen habe: „Wir wollen einen Weg gehen der verhindert, dass viel zu viele Menschen auf zu engem Raum leben müssen“, kündigt Bürgermeister Ulrich Knickrehm an.

Vermieter müssten Ausstattung deutlichen erweitern

„Unser Plan ist, die Unterbringungen als Herbergsbetriebe einzustufen. Für sie gelten hohe Anforderungen im Bereich Sanitär und Waschgelegenheiten. Die Vermieter müssten ihre Ausstattung diesbezüglich deutlich erweitern. Und ohne sie dürften die Häuser nicht mehr in ihrer jetzigen Form genutzt werden“, sagt Knickrehm.

Die Abstimmung mit den Behörden hierzu laufe derzeit. Gochs Bürgermeister ist zuversichtlich, dass auf diesem Weg Leiharbeiter-Sammelunterkünfte schon bald rechtssicher untersagt werden können.

50 Leiharbeiterunterkünfte gibt es in Goch

41 Leiharbeiter in Goch wurden bislang positiv auf das Corona Virus getestet. Akut infiziert sind 11 Personen, 30 gelten als genesen. Alle akut positiv getesteten Leiharbeiter wurden und werden räumlich von ihren Mitbewohnern getrennt untergebracht und unter Quarantäne gestellt. „Die Objekte sowie ihre Bewohner, in denen eine Infektion aufgetreten ist, stehen ebenfalls für 14 Tage unter Quarantäne. Betroffen sind davon aktuell acht Unterkünfte“, sagt Bürgermeister Ulrich Knickrehm. Insgesamt sind der Stadt Goch knapp 50 Objekte bekannt, in denen Leiharbeiter untergebracht sind.

Seit Ende Mai laufen die Reihentestungen des Gesundheitsamtes in den Unterkünften. Ein erster Durchlauf ist zwischenzeitlich abgeschlossen, die Ergebnisse liegen vollständig vor. In diesen Tagen findet in ausgewählten Objekten jedoch noch eine zweite Testreihe statt. Sollten hierdurch noch weitere Infektionen bekannt werden, steht dies in der kommenden Woche fest.