Kalkar-Appeldorn. Frank Möllmann aus Appeldorn liebt Honigbienen, ihre wilden Verwandten sowie Hornissen und Co. Seine Maxime: „more4bees“ – mehr für Bienen!

Der Appeldorner Frank Möllmann ist ein weltoffener, ehrlicher und herzlicher Mensch. Ein Insektenflüsterer obendrein. Wer seinen Rat rund um die Hege, Pflege von Bienen sucht, der ist bei ihm stets willkommen. Da wundert sich mancher Besucher allerdings, dass im Haus an der Reeser Straße in Appeldorn der Vorgarten alles andere als Insekten-freundlich ist. Vielmehr erstaunt ein grauer, toter Schottervorgarten den Gast. Möllmann nimmt’s gelassen, es ist nicht sein Garten, er wohnt dort zur Miete und kann nicht jeden belehren, wie er weiß.

Der 39-jährige weiß (fast) alles über die klassische Honigbiene

Das will er auch gar nicht, sondern er möchte informieren und zeigen, wie es auch anders geht. Das gelingt ihm spätestens im Gespräch. Der sympathische 39-jährige weiß (fast) alles über die klassische Honigbiene. Über Wildbienen, Hornissen und Wespen ebenso. Der Nutzinsektenwelt gehört seine Leidenschaft.

Deswegen machte er „more4bees“ (mehr für Bienen) zu seinem Projekt. Auf der gleichnamigen Homepage informiert er über die bessere Bestäubung und wirbt für Honig aus der Region. Natürlich auch gerne für seinen eigenen Honig. Naturschutz, Wild- und Honigbienen, deren Haltung, Unterstützung, über die Imkerei, sowie Hornissen und andere Wespen sind Themen, über die er Interessierte mit Gleichgesinnten informiert.

13 Bienenvölker sammeln fleißig die Grundstoffe für den Honig

Gerne entführt er auch Bienenfans und solche, die es werden wollen, zu seinem kleinen, gepachteten Waldgrundstück. Dort stehen seine 13 Bienenvölker und sammeln fleißig die Grundstoffe für den späteren köstlichen Honig. Auch eine riesige Wildblumenwiese, die er gemeinsam mit Projektförderern initiiert hat, bietet den Bienen und anderen Insekten Nahrung.

„Zur Biene kam ich bereits mit sieben Jahren“, erinnert sich der gebürtige Weseler. „Ich habe mit Filmdosen Bienen und Wespen gefangen und wurde oft gestochen. Das machte mir nix aus.“ Dann lernte er auf dem Land einen Bauern kennen, der ihm die Arbeit mit Honigbienen erklärte. Da war Frank Möllmann infiziert und lediglich Lern- und Lehrjahre (Kfz-Mechaniker, Bundeswehr, später im Einzelhandel im Fressnapf-Team) trennten ihn einige Zeit von dieser Leidenschaft.

Dem Tod zweimal von der Schippe gesprungen

Aber die Liebe zur Natur und den Bienen blieb. Die Sehnsucht, sich mehr damit zu beschäftigen, wuchs. „Lag vielleicht auch daran, dass ich dem Tod durch einen Herzfehler zweimal von der Schippe gesprungen bin“, so Möllmann, „da musste und wollte ich alles ruhiger angehen.“ Gesagt. Getan.

Mittlerweile ist der vor einigen Jahren nach Appeldorn gezogene Bienenfachmann bei Haus Freudenberg im Team. In seiner freien Zeit hat er schon seit zehn Jahren wieder zurück zu den Bienen gefunden. Er wurde Imker und machte außerdem am Duisburger Bieneninstitut seinen Fachberater für Fragen rund um Hornissen- und Wespenvölker. „Das hat viel mit Ehrenamt zu tun“, erklärt Möllmann.

Eigentlich ist sein ganzes Wirken Ehrenamt

Eigentlich ist sein ganzes Wirken Ehrenamt. Er berät, informiert, zeigt die Arbeit mit Bienen Erwachsenen und Kindern. Führt ganze Gruppen in die Welt der Honigbiene ein. Er betreut außerdem sieben „Imker-Azubis“. So wie Marco Francken aus Rees, der all sein Wissen von Möllmann bekam und sich nun mit viel Engagement ebenfalls für Bienen und Co in Rees und Umgebung einsetzt.

Das kostenintensive Hobby der Imkerei (Möllmann: „Bienenkiste, Werkzeug und Schleier reichen nicht“) versucht der Appeldorner über den Verkauf von Artikeln rund um die Honigbiene zu stemmen. Wenn er sich mal nicht mit Insekten befasst, dann fährt er gerne E-Tourenrad.

Improvisationstalent mit Double-Qualitäten

Außerdem unterhält sich der gebürtige Weseler mit polnischen Wurzeln (seitens der Großmutter) gern. Freunde bezeichnen ihn als humorvoll und sehr redegewandt. „Also schwierige Sachverhalte kann ich wirklich ziemlich gut erklären und einfach rüber bringen“, gibt der Imker zu.

Möllmann sieht sich als „chaotisches Improvisationstalent“, der sich gerne auch selbst hinterfragt. Und außerdem ein urkomischer Horst Schlemmer sein kann. Da wird vielleicht an den Bienenstöcken, wenn grade keiner schaut, auch mal ein fleißiges Bienchen mit einem „Hallo Schätzelein“ begrüßt.

Infos: www.more4bees.de