Kreis Kleve. Der Kreisverband Kleve für Heimatpflege lädt am kommenden Sonntag zum Tag der offenen Gartentür, bei dem sich viele Privatgärtner engagieren.

„Jeder sollte einen Blauglockenbaum pflanzen. Er wächst enorm schnell, hat riesige Blätter und produziert sehr viel Sauerstoff. Er könnte vielleicht unser Klima retten.“ Das sagt Nicolai Sawitzki, der am Kirchenacker 22 in Kalkar-Niedermörmter einen solchen Exoten in seinem kleinen aber prächtigen Naturgarten gepflanzt hat. Zu sehen von jedem, der am 28. Juni, dem Tag der offenen Gartentür, den Gartenkünstler und sein kleines Naturparadies bestaunen möchte.

Der Kreisverband Kleve für Heimatpflege koordiniert im Kreis Kleve unter der Federführung von Josef Jörissen und Bernhard Lohmann auch in diesem Jahr den bundesweit organisierten „Tag der offenen Gartentür“, der am Sonntag, 28. Juni von 11 Uhr bis 18 Uhr durchgeführt wird. Zu den 16 Naturgärten, die im Nordkreis Kleve für Interessierte in Kalkar, Kleve und Bedburg-Hau, geöffnet werden, gehört eben auch das blühende, duftende Kleinod von Nicolai Sawitzki.

Naturoase in Niedermörmter

Schon als Jugendlicher hat sich der heute 31-Jährige brennend für Gärten interessiert. Damals stand Kirschlorbeer im Mittelpunkt der Gartenbepflanzung. Später führt ihn ein langer Kanada-Aufenthalt und Auslandsreisen (beispielsweise nach Marokko) zur Erkenntnis, dass „ein Garten sehr viel mehr ist, als die Anpflanzung von Buchsbaum und Lorbeer.“

Josef Jörissen und Bernhard Lohmann stellen den Tag der offenen Gartenpforte vor.
Josef Jörissen und Bernhard Lohmann stellen den Tag der offenen Gartenpforte vor. © nRZ | Anke Gellert-Helpenstein

Heute gehört das rund 1000 Quadratmeter große Grundstück mit dem Haus, in dem Sawitzki mit seiner Großmutter und Golden Retriever Ben lebt, zu einer Naturoase, die ein Erlebnis für alle Sinne bietet. Und für die Natur eine echte Bereicherung ist. So finden Bienen und andere Insekten genügend Lebensraum und bestes Futter. Rosen, Lavendel, Fingerhut, Seerosen, Küchenkräuter, Obstbäume und mehr bieten Vielfalt auf kleinem Raum. „Mit der Bananenstaude und dem Blauglockenbaum habe ich uns auch ein Stück Exotik in den Garten gebracht“, verrät er. Exotik, die sich aber gut mit den heimischen Arten verträgt.

16 Gärtner machen mit

Wöchentlich verbringt der junge Mann aus Niedermörmter circa sechs Stunden im grünen Reich, um alles in Schuss zu halten. „Viel Zeit geht auch mit Gießen drauf, weil ich den Garten recht neu angelegt habe und neu gesetzte Pflanzen nun einmal viel Wasser brauchen“, erklärt der Kalkarer. Nachdem seine liebevoll gepflegten Buchsbaumhecken alle dem Zünsler zum Opfer gefallen waren, hatte er sich im vergangenen Jahr zur totalen Gartenumgestaltung entschlossen. Ein guter Schritt, wenn man nun das wirklich sehenswerte Ergebnis sieht.

Tage der offenen Gartentür

Am 28. Juni, dem Tag der offenen Gartentür, können folgende Gärten im Nordkreis Kleve in der Zeit von 11 bis 18 Uhr besucht werden, Eintritt: 3 Euro.

Kalkar: Brigitte und Josef Elbers, Hasenkamp 8; Karola und Paul van Laak, Buschweg 115; Antonia Soeterbroek und Alfons Bazelmans, Theodor-Franken-Str. 56; Heidi und Fritz Hagman-Thomas, Neulouisendorfer Std. 62; Willi Krebbers, Grabenstr. 104; Sabine und Harald Lucas, Spickstr. 72; Hildegard und Ernst Minten, Spyckstraße 47; Maria und Theo Paessens, Monrest. 74; Agnes und Norbert Remy, Griether Str. 31; Nicolai Sawitzki, Kirchenacker 22.

Bedburg-Hau: Museum Schloss Moyland, Am Schloss 4; Andrea Kanter, Hauser Str. 13, Selbstversorgungsgarten AIK, Zwischen Orient und Niederrhein; Willi und Marlis Schoofs, Friedenstraße 34; Haus Eyl, Tina von Gimborn-Abbing, Schlenk 14

Kleve: Detlef Theinert, Frankenstraße 19; Heinz-Josef und Lydia Deckers, Kranichweg 2.

Im Nordkreis Kleve beteiligen sich 16 Gärten an der Aktion der Offenen Gartentür (siehe auch Info-Box und im Netz unter www.heimatpflege-kreiskleve.de). „Die Aktion findet zum 17. Mal bundesweit statt und ist eine Initiative des Verbands der Gartenbauvereine“, erklärt auch Josef Jörissen. „Im Kreis Kleve koordinieren wir vom Kreisverband für Heimatpflege gemeinsam mit der AG „Offene Gärten im Kleverland“ den ‚Tag der offenen Gartentür‘.

Der kleine Reich im Grünen

Sinn ist es die privaten grünen Rückzugsbereiche, die nicht jedem offen stehen, an diesem letzten Juni-Sonntag Interessierten zugänglich zu machen.“ Dabei werden Interessierte von der Vielfalt der grünen Oasen erstaunt sein. Und jeder kann sich Ideen, Anregungen und Tipps für sein eigenes Gartenreich holen.