Bedburg-Hau. Ticketfreier Nahverkehr im Kreis Kleve würde direkt circa 6,4 Millionen Euro pro Jahr den Kreis und die Kommunen kosten.
Nach einer ersten Grobschätzung des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) würde ein für die Nutzer kostenloser ÖPNV in Bedburg-Hau den Gemeindehaushalt pro Jahr mit rund 300.000 Euro belasten. Das geht aus einer Anfrage der Verwaltung hervor. Die CDU hatte dazu bei den Haushaltsberatungen einen Antrag gestellt.
„Aufgrund der starken Vernetzung der Mobilität im Kreis Kleve ist die Umsetzung für Bedburg-Hau sehr problematisch“, schreibt VRR-Vorstand José Luis Castrillo in einer Antwort an Bürgermeister Peter Driessen. „Ein ticketfreier Nahverkehr im Kreis Kleve würde direkt circa 6,4 Millionen Euro pro Jahr den Kreis und die zugehörigen Kommunen kosten.“
„Vor dem Hintergrund der hohen Belastungen für die Gemeinde Bedburg-Hau und der durch die Corona-Krise zu erwartenden weiteren finanziell negativen Auswirkungen kann eine Umsetzung der Maßnahme nicht empfohlen werden“, so die Verwaltung.
CDU kann die Zurückhaltung verstehen, will die Idee aber nicht sofort begraben
Manfred Opgenoorth (CDU) konnte das nachvollziehen, plädierte aber dafür, die „Idee „nicht sofort zu begraben“, und wünschte sich detailliertere Informationen in den nächsten Haushaltsberatungen.
Der VRR wies in seinem Schreiben zudem auf ein „attraktives Förderprojekt“ des NRW-Verkehrsministeriums zu ‘On-Demand-Systemen’ hin. „Wir sind an diesem Thema dran und in intensiven Gesprächen“, sagte Bürgermeister Peter Driessen. Ein Sammeltaxi könne beispielsweise ähnlich wie der Kreis Klever Night Mover funktionieren.