Goch/Weeze/Uedem. Um den Alleenradweg auf der Trasse der ehemaligen Boxteler Bahn zwischen Uedem und Xanten abzuschließen, werden zwei Kilometer neu errichtet.

Bis Uedemerbruch gibt es ihn schon seit Jahren, den Alleenradweg von Uedem aus in Richtung Xanten. Was fehlt, sind etwa zwei Kilometer Wegstrecke, um auf das ebenfalls fertiggestellte Stück von Labbeck in die Domstadt zu gelangen. Doch jetzt ist man einen Schritt weiter.

Wunderschöner Radweg am Wald

Die Gemeinde will über ehemalige Feldwege am östlichen Rand des Uedemer Hochwaldes entlang bis zur Villa Reichswald die fehlende Strecke vollenden. Damit befasste sich jetzt auch der Naturbeirat des Kreises Kleve. Er sprach sich mit 13 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung für das von der Gemeinde Uedem geplante Vorhaben aus.

Die Trasse der neue Strecke wurde bereits markiert.
Die Trasse der neue Strecke wurde bereits markiert. © NRZ | Andreas Gebbink

Zum Hintergrund: Der schon fertiggestellte Teil des Radweges verläuft auf der Trasse der früheren Boxtler Bahn. Doch das Stück zwischen Uedemerbruch und Kreisgrenze Wesel, sprich Reichswaldstraße, ist ökologisch wegen des Altholz-Bestandes so wertvoll, das die Strecke dort nicht weitergeführt werden kann. Darauf wies auch Dr. Hermann Reynders, Fachbereichsleiter Umwelt beim Kreis Kleve, hin. „Der Abschnitt ist seit 60 Jahren zugewuchert“, sagte Reynders, der im Oktober in den Ruhestand geht und seinen Nachfolger, Peter Aengenheister, kurz dem Gremium vorstellte.

Nur zehn Bäume müssten gefällt werden

Für die jetzt geplante Wegführung müssen laut Verwaltung nur zehn Bäume am Waldrand weichen. Das Artenschutz-Gutachten komme zudem zum Schluss, dass bei Beachtung der Bauzeiten planungsrelevante Vogelarten nicht betroffen seien. Einen Konflikt mit Reitern gebe es dort auch nicht, wie aus dem Beirat gefragt wurde.

Der Radweg Boxteler Bahn verbindet u.a. Deutschland mit den Niederlanden. Leider wird der Weg immer wieder unterbrochen.
Der Radweg Boxteler Bahn verbindet u.a. Deutschland mit den Niederlanden. Leider wird der Weg immer wieder unterbrochen. © NRZ | Andreas Gebbink

Seine Zustimmung gab der Beirat ebenfalls für eine von der Stadt Goch geplante Änderung des Flächennutzungsplanes südlich der Autobahn und westlich der Hülmer Straße, um die Voraussetzung zur Errichtung einer Photovoltaik-Fläche zu schaffen. Ein privater Investor will auf dem gut 1,2 Hektar großen Gebiet eine Photovoltaik-Anlage bauen. Der Kreis Kleve als Träger der Landschaftsplanung habe keine Bedenken, wenn ein fünf Meter breiter Heckenstreifen östlich der gesamten Anlage mit standortgerechten, heimischen Wildgehölzen angepflanzt werde und das Extensiv-Grünland als Mähweide bzw. Mähwiese innerhalb des Planungsgebietes unterhalb der Solarmodule bzw. dazwischen genutzt werde. Der Beirat ergänzte, dass die Umzäunung auch durchlässig für Kleintiere sein sollte.

Fünftes Windrad soll kommen

Konkrete Pläne gibt es zwar noch nicht, aber im Kalbecker Forst möchte die Gemeinde Weeze planungsrechtlich den Weg bereiten, um zu den bestehenden vier Windkraftanlagen im Landschaftsschutzgebiet eine fünfte genehmigen zu können. Hintergrund: In dem Gebiet soll ein Wohnhaus aufgegeben werden, was wegen der gesetzlich vorgeschriebenen Abstände zu Windanlagen von Bedeutung ist.

Kritik, dass durch das Vorhaben etwa der Lebensraum von Bussarden eingeschränkt werde, griff Dr. Reynders auf. „Entsprechende Untersuchungen müssen noch kommen.“ Aber es liege auch noch gar kein konkreter Antrag für den Bau einer Windkraftanlage vor. Bei sechs Enthaltungen gab der Beirat eine positive Stellungnahme ab.