Kreis Kleve. Eine Kontrolle der Leiharbeiterwohnungen im Kreis Kleve heißt nicht, dass die Arbeiter auch auf Covid-19 getestet werden.

Hat der Kreis Kleve Angst vor einem regionalen Lockdown? Was würde passieren, wenn das Gesundheitsamt die Leiharbeiterwohnungen im Kreis Kleve nicht nur unter „seuchenhygienischen Gesichtspunkten“ betrachten würde, sondern tatsächlich auch die Arbeiter durchgängig auf Covid-19 testen würde? Hätten wir dann schnell die 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner je Woche erreicht und müssten regional Verschärfungen durchführen?

Der Kreis geht von mehreren Terminen je Wohnung aus

Wer gedacht hatte, dass der Kreis Kleve nach dem Theater mit Düsseldorf und den Kommunen nun alle Unterkünfte kontrolliert und die Leiharbeiter aus den niederländischen Schlachtbetrieben auch testet, der sieht sich jetzt eines Besseren belehrt: Durchgängig kontrolliert werden nur die Wohnungen. Die Leiharbeiter müssen hingegen bei der Begehung noch nicht einmal anwesend sein. In solchen Fällen, müssten dann weitere Termine vereinbart werden, so der Kreis. Landrat Wolfgang Spreen will nur anlassbezogen testen. Und damit sind die Kommunen nicht einverstanden.

Spreen nutzt seinen Spielraum

Auch wenn das Schreiben des Staatssekretärs Edmund Heller in einem Ton verfasst war, dass auch die Leiharbeiter niederländischer Schlachtbetriebe zu testen sind, nutzt Landrat Wolfgang Spreen gezielt seinen Spielraum und hält sich eng am Text aus Düsseldorf. In dem Schreiben des Staatssekretärs an die Kommunen heißt es nämlich: „Die in den Unterkünften wohnhaften Personen sind nach dem Ermessen der Gesundheitsämter auf SARS-CoV-2 zu testen,...“.