Kreis Kleve. Nimwegen zeigt wie es geht: Wenn der Alltagsradverkehr am Niederrhein attraktiver werden soll, dürfen Radwege nicht mehr nur „mitgedacht“ werden.
Der Radverkehr am Niederrhein muss neu gedacht werden. Gerne bezeichnen wir uns als Fahrradparadies, aber um ein wirkliches Paradies zu sein, muss am Niederrhein noch eine ganze Menge geschehen. Zu oft wird das Zweirad in der Verkehrsplanung noch als Anhängsel des Autos verstanden.
Dabei zeigt das Beispiel Niederlande, dass man den Radverkehr nicht „mitdenken“ muss, sondern „eigenständig denken“ sollte. Autostraßen und Radwege müssen stärker voneinander separiert werden, damit Radfahren wirklich Spaß macht.
60 Prozent der Arbeitnehmer nutzen auf Kurzstrecken das Fahrrad
Die Stadt Nimwegen hat in den vergangenen Jahren mit einer kontinuierlichen Radverkehrsplanung gezeigt, was möglich ist: Gut 60 Prozent der Arbeitnehmer nutzen das Fahrrad, um zur Arbeit zu fahren. Und hinter diesem Ergebnis steckt harte Arbeit. So hat Nimwegen gemeinsam mit 18 umliegenden Städten und Gemeinden ein Schnellradnetzwerk aufgebaut, welches sich konsequent an den Bedürfnissen der Radfahrer orientiert.
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Fahrradwege an Hauptstraßen werden nicht mehr errichtet – denn das ist für Radfahrer nicht gesund, nicht schön und und am Ende fährt dort niemand. Und wenn man sich am Niederrhein die Radwege entlang von Bund-, Landes- und Kreisstraßen so ansieht, kann man sich schon fragen, warum hier eigentlich mit einem riesigen Aufwand Radwege geplant und instandgehalten werden, die kaum einer nutzt.
Radfahrer brauchen ihr eigenes Streckennetz
Radfahrer brauchen ihr eigenes Streckennetz, deutlich abgesetzt vom Autofahrer. Niederrheinische Städte, Kreise, Straßen.NRW und Bundesbehörden dürfen gerne mal zum Nachbarn rüberschauen und sich auch an einen Tisch setzen, um den Radverkehr neu zu denken. In Sachen Radverkehr hinken wir Deutsche leider meilenweit hinterher.