Kalkar. In der Diskussion um Beratung für ein Friedhofskonzept in Kalkar wirft die CDU der Verwaltung vor, schnell nach einem Gutachtern zu rufen.

Bei der Diskussion um ein Friedhofskonzept sind CDU-Bürgermeisterkandidat Sven Wolff und Stadtoberbaurat Frank Sundermann in der Sitzung des Kalkarer Rates am Donnerstagabend aneinander geraten. „Ein Friedhofskonzept ist kein Hexenwerk“, meinte Wolff. Doch die Stadtverwaltung wolle mit externen Gutachtern immer das Rad neu erfinden statt zunächst einmal bei anderen Kommunen mit einem solchen Konzept nachzufragen. „Seit sechs Jahren passiert nichts. Sie stehen sich selber im Weg“, griff der Christdemokrat die Verwaltung an.

Fachbereichsleiter nennt Vorwürfe eine „Unverschämtheit“

Das wollte Sundermann nicht auf sich sitzen lassen. „Unverschämt“ fand der Leiter des Fachbereichs Planen, Bauen, Umwelt Wolffs Äußerungen. „Ich habe 700 Überstunden.“ Die Verwaltung verwehre sich nicht gegen den Arbeitsauftrag, ein zukunftsfähiges Konzept für die Friedhöfe im Stadtgebiet zu erarbeiten. Dies hatte die Fraktion Forum Kalkar beantragt. „Ist die Erarbeitung eines entsprechenden Konzepts durch die Verwaltung in einem absehbaren Zeitraum nicht zu leisten, wird die Verwaltung beauftragt, die Kosten für die externe Erarbeitung zu eruieren“, heißt es weiter in dem Antrag, der mit Mehrheit angenommen wurde.

„An den Friedhöfen muss dringend etwas passieren. Die Substanz wird immer schlechter, und wir wissen um den schlechten Anblick, der nicht gut für das Image der Stadt ist“, begründete Dirk Altenburg (Forum). Ansgar Boßmann (CDU) forderte dagegen, dass sich die Kirchen und örtlichen Bestatter für erste Überlegungen zunächst mit dem Bauhof zusammensetzen sollten. „Sie kennen die Situation vor Ort. Man braucht nicht immer sofort einen Gutachter“, argumentierte Boßmann. „Irgendwann muss man auch im Haus etwas umsetzen.“

„Der Abriss einer Leichenhalle ist noch kein Konzept“

Im Fall der maroden Leichenhalle in Niedermörmter (die NRZ berichtete) habe sie mit der Kirche, dem Kirchenvorstand und Bestattern gesprochen, sagte Bürgermeisterin Britta Schulz. Das Ergebnis: Man könne auch ohne Leichenhalle und Rampe an der Kirche auskommen. „Aber der Abriss einer Leichenhalle ist noch kein Konzept“, so Schulz. Dies sei angesichts der Veränderungen in der Bestattungskultur ein komplexes Projekt, bei dem eine externe Beratung alles zusammenführen könne, stellte Frank Sundermann fest. Die Verwaltung wird ein unverbindliches Preisangebot dafür einholen.