Kreis Kleve. Ein pfiffiger Unternehmer aus ‘s-Heerenberg hat eine flexible Plexiglasscheibe erstellt, mit der vier Personen an einem Tisch sitzen könnten.

Neue Hoffnung für die Gastronomen. Mit den angekündigten Lockerungen dürfen ab Montag auch wieder die Restaurants in der Region ihre Türen öffnen. Han Groot-Obbink, Sprecher des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) im Kreis Kleve, ist froh: „Das ist ein gutes Signal, das uns Mut gibt. Aber es bleiben noch sehr viele Fragen.“

Denn eines wird klar sein: Die Abstandsregelung von 1,50 Meter wird bleiben und auch die Hygienemaßnahmen müssen durchgesetzt werden: Ständiges Händewaschen und Desinfizieren wird fortan auch im Restaurantbereich zum Alltag gehören. „Die spannende Frage wird jetzt sein, ob ein Restaurant, welches vorher 80 Sitzplätze hatte und jetzt nur noch 30, ob man so ein Restaurant noch rentabel betreiben kann“, so Groot-Obbink.

Es bleiben noch zig Fragen

Han Groot-Obbink, Sprecher des Gaststättenverbandes Dehoga im Kreis Kleve.
Han Groot-Obbink, Sprecher des Gaststättenverbandes Dehoga im Kreis Kleve. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

In der Tat haben viele Gastronomen noch zig Fragen: Wie soll eine Bedienung erfolgen? Wie soll es ein geselliges Abendessen geben, wenn 1,50 Meter Abstand gehalten werden müssen?

Ein pfiffiger Unternehmer aus ‘s-Heerenberg hat vielleicht eine Lösung, die viele Fragen beantworten könnte. Frank Bod hat eine durchsichtige Plexiglasscheibe entwickelt, die man flexibel auf Restauranttische stellen kann – so ist man sich nah und hält doch Abstand.

Trennscheiben könnten eine Lösung sein

Ob diese Trennscheibe eine Lösung für die Restaurants der Region sein kann, müssten die Behörden entscheiden, sagt Frank Bod, der sich auch Gedanken über Trennlösungen in Fitnessstudios, Taxis und für Hotels gemacht hat. Sein Unternehmen „Bergh Special Products“ ist eigentlich spezialisiert auf Rollstuhl-Accessoires. „Aber auch in dieser Sparte haben wir unsere Umsätze schwinden sehen“, sagt Bod. Also überlegte er sich, wie er mit seinen Grundstoffen Lösungen für andere Branchen anbieten kann. „Der Aufsteller ist eigentlich sehr einfach in der Konzeption und er könnte dazu beitragen, dass man sich näher als 1,50 Meter kommen kann.“

Plexiglas wäre eine Lösung für enge Räumlichkeiten

Denn bei einem Restaurantbesuch hilft den Kunden keine Mund- und Nasenabdeckung. Zudem können viele Restaurants ihre Tische nicht so stellen, dass man einen gebührenden Abstand einhält. Um mehr Menschen bewirten zu können, wäre der Aufsteller aus Plexiglas eine gute Lösung, findet Frank Bod. Auch für Konferenzen würde sich die Vorrichtung eignen.

In ‘s-Heerenberg hat das Café De Snor, unmittelbar am Markt gelegen, den ersten Probelauf gestartet. „In Taiwan gibt es schon solche Aufsteller, wir sind aber noch nicht überzeugt. Die Kunden bekommen ein eingeschlossenes Gefühl und wenn die Sonne scheint, dann spiegelt es stark“, sagt Inhaber Marcel Schuurman.

Buffets sind auch nicht mehr so einfach möglich

Der Kreis Klever Dehoga-Vorsitzende Han Groot-Obbink hält jede Maßnahme für sinnvoll, die das gastronomische Leben wieder ermöglicht. Er hofft darauf, dass mit Hilfe von Plexiglasscheiben künftig auch wieder Buffets in den Restaurant möglich werden.

In die Massenproduktion ist Frank Bod noch nicht gegangen. Er möchte erst wissen, welche Regelungen für die Gastronomiebranche zulässig sind. Danach könne er liefern.

Für Taxis hat Bod eine Trennscheibe zwischen Fahrer und Fahrgast entwickelt und auch für Schulbänke gibt es einen Aufsteller. Die durchsichtigen Plexiglasscheiben ließen sich für viele Anwendungen nutzen.