Kreis Kleve. Private und gewerbliche Müllanlieferungen sind ab dem 20. April an den Wertstoffhöfen in Moyland und Pont unter strengen Auflagen wieder möglich.

Die Kreis Kleve Abfallwirtschaftsgesellschaft (KKA) wird ab kommenden Montag, 20. April, die Entsorgungszentren in Moyland und Pont unter einigen Bedingungen wieder für private und gewerbliche Anlieferungen öffnen. Die Wertstoffhöfe waren wegen der Ausbreitung des Coronavirus vor genau einem Monat für das Publikum geschlossen worden. Die Müllabfuhren aus den 16 Kommunen im Kreis Kleve konnten den Müll jedoch weiterhin anliefern.

Zum Schutz von Kunden und Mitarbeitenden hat die KKA einige Regeln aufgestellt, um den aktuellen Kontakteinschränkungen auch bei der Wiedereröffnung der Entsorgungszentren gerecht zu werden. Die Anzahl der Anlieferer auf der Anlage werde begrenzt, wodurch es zu längeren Wartezeiten kommen könne. „Unsere Mitarbeiter haben das gesamte Gelände auch über Videokameras im Blick. Wir wollen die Ströme mit Fingerspitzengefühl sorgfältig steuern“, kündigte KKA-Geschäftsführer Rolf Janssen im Gespräch mit der NRZ an. Die Personen auf dem Betriebsgelände müssen ausreichend Sicherheitsabstand einhalten.

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In jedem Anlieferfahrzeug dürfen maximal zwei Personen sitzen, Kinder dürfen das Fahrzeug nicht verlassen. Kostenpflichtige Annahmen können Kunden ausnahmslos nur mit EC-Karte und nicht bar bezahlen. Änderungen gibt es auch bei den Anlieferanzeigen, die Kunden vorübergehend nicht mehr unterzeichnen müssen. „Der Schein soll nicht hin und her gereicht werden müssen“, erklärte Janssen.

KKA erwartet starken Andrang

Die KKA rechnet mit einem starken Andrang. „Nicht nur, dass die Wertstoffhöfe längere Zeit geschlossen waren. Viele Menschen haben offensichtlich auch die Zeit zum Renovieren genutzt, wenn man die vollen Baumarkt-Parkplätze gesehen hat. Wir müssen uns also auch auf vermehrten Abfall einstellen“, sagte KKA-Chef Rolf Janssen.

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„Daher wird empfohlen, die Entsorgungszentren in den ersten Wochen nur in wirklich notwendigen Fällen aufzusuchen und zudem längere Wartezeit einzukalkulieren“, so die Kreis Kleve Abfallwirtschaftsgesellschaft. „Es gibt für diese Situation keine Blaupause. Wir können nicht genau abschätzen, wie viele Leute und wie viel Menge auflaufen“, stellte Janssen fest. „Ein maßgeblicher Parameter ist, dass wir die Abfälle lagern können.“

Sorge vor kompletter Schließung

Abfallberatung

Informationen zur Wiedereröffnung der Entsorgungszentren sind auch online auf www.kkagmbh.de zu finden.

Zudem steht die KKA-Abfallberatung unter der Rufnummer 02825/903420 bereit.

Der Zugang zu Zentren wird zum Ende der Öffnungszeiten geschlossen. „Das Ende der Öffnungszeit ist somit Anlieferschluss, auch wenn sich noch Anlieferer vor dem Tor befinden sollten“, so die KKA, die dafür um Verständnis bittet.

Rolf Janssen ist froh, dass die Entsorgungszentren bislang etwa wegen eines Corona-Falls nicht komplett geschlossen werden mussten: „Weil die kommunalen Sammlungen aus allen Kreis-Kommunen ihren Müll bei der KKA umschlagen, würde dies einen ganz schweren Einschnitt bedeuten. Das halbe Kreisgebiet wäre betroffen.“ Die KKA gebe sich größte Mühe, diesen systemrelevanten Bereich am Laufen zu halten, so Janssen. „Auch wenn es keine absolute Sicherheit gibt, versuchen wir die Müllanlieferung möglichst sicher zu gestalten. Der Gesundheitsschutz stand und steht im Vordergrund.“