Kleve. Hunderte Besucher erlebten beim Start des Klever Autokinos am Ostermontag ein außergewöhnliches und kontaktloses Event.
Die Freizeitgestaltung während der Corona-Krise ist für Eltern eine echte Herausforderung. Die Kontakteinschränkungen machten auch am sonnigen Osterwochenende viele Pläne zunichte. Der Familie Vehreschild aus Goch ging es da nicht anders. „Wir haben uns lange überlegt, wie wir den Kindern eine Freude machen können, wenn sie an Ostern schon Oma und Opa nicht besuchen können“, sagte Eva Vehreschild. Am Morgen des Ostermontags habe seine Frau dann unter der Dusche eine Eingebung gehabt, erzählte Michael Vehreschild und lachte: Auf ins Klever Autokino!
Das Ehepaar hatte Glück und ergatterte online noch eines der letzten Tickets für die allererste Vorstellung am Nachmittag. Der Familienfilm Peter Hase lief über die große LED-Leinwand, die trotz Sonneneinstrahlung ein gutes Bild lieferte. Der Ton kam aus dem Autoradio. „Das Autokino ist für uns die perfekte Lösung und als Familie eine absolute Premiere“, sagte Eva Vehreschild. Tochter Maya (7) und Sohn Oskar (5) genossen bei Mama und Papa auf dem Schoß die abenteuerliche Geschichte von Peter Hase und seiner Familie.
Autokino ist „ein echtes Abenteuer“
Popcorn und andere Snacks hatten die Vehreschilds vorab online gekauft. Bei der kontaktlosen Abholung am Drive-In-Zelt geriet zwar zunächst etwas durcheinander, doch Kinochef Reinhard Berens persönlich packte schnell um und steckte als kleine Entschädigung noch Schokonüsse extra in die Tüte. „Die Zuordnung des Caterings hat anfangs nicht 100-prozentig funktioniert“, räumte Berens ein. Eva Vehreschild fand dies überhaupt nicht schlimm: „Das Autokino ist super organisiert.“
Diese Rückmeldungen und die nach oben gereckten Daumen vieler Besucher bei der Abfahrt nach dem Ende der Premierenvorstellung machten Reinhard Berens froh. „Die Nacht vorher habe ich schlecht geschlafen und war auch bis zum Filmstart sehr nervös“, erzählte er. Das Team der in der Corona-Krise geschlossenen Tichelpark Cinemas hatte innerhalb weniger Tage das Autokino auf die Beine gestellt. „Für uns ist das ein echtes Abenteuer, bei dem wir jeden Tag dazulernen“, sagte der Kinobetreiber und richtete sich im Gespräch mit der NRZ direkt an die Besucher: „Bitte gebt uns noch etwas Zeit, das Autokino zu verbessern. Wir geben uns große Mühe.“
Wlan-Problem war schnell gelöst
Bereits nach der ersten Vorstellungen am Ostermontag optimierten die Organisatoren einige Details. So hatten beim zweiten Film „Der König der Löwen“ durch eine etwas andere Positionierung der Fahrzeuge wirklich alle eine komplett freie Sicht auf die Leinwand. Auch das Problem mit dem Wlan, das die Eintrittskartenscanner benötigen, war gelöst. Am frühen Nachmittag hatte dies noch für Stau auf der Zufahrt gesorgt. Rechtzeitig zum Filmstart hatten jedoch auch da alle 100 Autos auf ihren Plätzen gestanden.
Die zweite Vorstellung erlebte Kinomann Reinhard Berens dann bereits als „sowas von entspannt“. Der Start des derzeit einzig möglichen Events weit und breit mit drei ausverkauften Vorstellungen ist gelungen. „Wir sind sehr zufrieden“, stellte Berens erleichtert fest.