Kleve-Rindern. Mülltonnen und Carports: In der Nacht zu Donnerstag brannte es an fünf Orten in Rindern. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung.

Eine Brandserie hielt den Klever Ortsteil Rindern in der Nacht auf Gründonnerstag, 9. April, in Atem. Die Freiwillige Feuerwehr musste insgesamt fünf Brände an Mülltonnen und zwei Carports löschen. Die Polizei spricht von Brandstiftung eines Täters oder mehrerer bislang unbekannter Täter und einem Sachschaden in noch nicht bezifferter Höhe. Größere Schäden konnte die Feuerwehr jedoch verhindern. „In meinen mehr als 40 Jahren bei der Feuerwehr habe ich so eine Kette von Bränden in Rindern noch nicht erlebt“, sagte Hauptbrandmeister Josef Gietemann vom Löschzug Rindern.

Kurz nach Mitternacht waren die Einsatzkräfte erstmals alarmiert worden, weil im hinteren Teil eines an der Kiesstraße gelegenen Carports ein Feuer ausgebrochen war. Die Eigentümer konnten ein dort abgestelltes E-Auto noch rechtzeitig an die Straße setzen, bevor das Feuer laut Polizei schließlich auf die dort gelagerten Gartenmöbel und -geräte übergriff.

Anfahrt aus unterschiedlichen Richtungen

Als die ersten Löschfahrzeuge durch Rindern fuhren, wurde jedoch klar, dass die Kiesstraße nicht die einzige Einsatzstelle war. Die Leitstelle meldete während der Anfahrt noch einen brennenden Müllcontainer in der Nähe des Platzhauses des SV Rindern. Feuerwehr-Chef und Einsatzleiter Ralf Benkel ließ die eintreffenden Einheiten aus unterschiedlichen Richtungen anfahren, um ein genaueres Bild von der Lage zu bekommen.

Die Kameraden sichteten eine weitere brennende Mülltonne an der Rinderner Grundschule. Auf der Hohen Straße brannten außerdem die Holzbalken eines Carports in voller Ausdehnung, die dort abgestellten Fahrräder sowie drei Fenster wurden beschädigt. „Gott sei Dank konnten wir mit einem schnellen Einsatz noch Schlimmeres verhindern“, sagte Josef Gietemann.

Auch die anderen bis dahin entdeckten Feuer konnte die Wehr schnell löschen. Sie belüftete die an den Carports gelegenen Wohnhäuser, so dass die Bewohner die Nacht zu Hause verbringen konnten. Im Einsatz waren der Löschzug West (Rindern/Donsbrüggen) und der Löschzug Nord-West (Wardhausen-Brienen/Düffelward/Keeken).

Die Kripo ermittelt und bittet um Hinweise

Gegen 1.45 Uhr musste der Löschzug Rindern dann nochmals ausrücken, diesmal zu einem brennenden größeren Müllcontainer an der Tichelstraße. Anschließend fuhren die Feuerwehrleute die weitere Umgebung ab. Auch die mit einem größeren Aufgebot vertretene Polizei startete noch in der Nacht die Fahndung. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und nimmt Hinweise zu verdächtigen Personen oder Beobachtungen unter Telefon 02821/5040 entgegen.

Die Einschränkungen in der Corona-Krise behinderten den Einsatz nicht, stellte Feuerwehrmann Josef Gietemann fest. „Wir sind alle bereits mit Maske am Depot angekommen und sind dort mit Desinfektionsmitteln und Handschuhen bestens ausgerüstet.“