Kreis Kleve. In der Corona-Krise gibt’s auch für Zeitarbeitsfirmen im Kreis Kleve spürbar weniger zu tun. Bezug von Kurzarbeitergeld wurde aber erleichtert.

Mitarbeiter von Zeitarbeitsagenturen sind gefragte Leute. Zumindest in Zeiten, in denen Firmen eine gute Auftragslage haben und Spitzen durch Leiharbeitnehmer abdecken. Die allerdings, die Auftragsspitzen, fehlen wegen der wirtschaftlichen Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie jetzt den meisten Firmen auch im Kleverland.

Direkt darauf angesprochen wollten sich die befragten Zeitarbeitsagenturen in Kleve und Goch allerdings nicht zur aktuellen Situation äußern. Sabine Hanzen-Paprotta, Pressesprecherin bei der Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Wesel (und damit auch zuständig für den Kreis Kleve) bestätigt auf NRZ-Anfrage, dass die Stellenmeldungen von Zeitarbeitsfirmen im Kreis Kleve (und auch in den benachbarten Niederlanden) in der Corona-Krise stark zurückgegangen sind.

Angebote der Zeitarbeitsfirmen sind stark zurückgegangen

Ausnahmen seien da eher selten – aber es gibt sie: „So sind kürzlich 20 Stellen bei einem Personaldienstleister für den Einsatz in der Lebensmittelproduktion besetzt worden. Grundsätzlich ist die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern momentan aber sehr verhalten.“

Fakt sei auch, so die Pressesprecherin der Arbeitsagentur, dass bei schlechter Auftragslage die Beschäftigten einer Zeitarbeitsfirma in der Regel zu den ersten gehören, die freigestellt werden. Sabine Hanzen-Paprotta: „Das heißt, diese Arbeitnehmer kehren zu ihrer Entleihfirma, die ja ihr Arbeitgeber ist, zurück. Sofern dort keine anderen Entleihmöglichkeiten bestehen, folgt häufig die Entlassung.“

Kurzarbeitergeld gilt auch für Leiharbeiter

Aber es gibt Licht am Ende des Tunnels, denn die Möglichkeiten zum Bezug von Kurzarbeitergeld wurden nun erweitert. „Zu den kürzlich beschlossenen Erleichterungen für den Bezug von Kurzarbeitergeld gehört u.a., dass Leiharbeiter ebenfalls in Kurzarbeit gehen können und Anspruch auf Kurzarbeitergeld haben“, teilt die Arbeitsagentur Wesel-Kleve mit. So soll ermöglicht werden, dass auch „bei Arbeitnehmerüberlassungen Beschäftigte gehalten werden können und nicht arbeitslos werden“, zitiert Sabine Hanzen-Paprotta.

Übrigens: die Beschäftigtenzahlen sahen Mitte 2019 – aktuelle liegen noch nicht vor – so aus: Von den insgesamt 125.776 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Kreis Kleve waren 4.644 Leiharbeitnehmer. Das entspricht einem Anteil von 3,7 Prozent.

Informationen finden Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf www.arbeitsagentur.de.