Kreis Kleve. Die Angebote von Bund und Land müssten ausgeweitet werden. Kreditrisiko müsse zu 100 Prozent übernommen werden. Viele fallen sonst durchs Raster.

Immer mehr mittelständischen Unternehmen auch aus dem Kreis Kleve reichen die bisherigen staatlichen Hilfen in der Corona-Krise nicht aus. „Wir sind Bund und Land sehr dankbar dafür, dass sie der Wirtschaft schnelle und umfängliche Unterstützung angeboten haben. Diese Hilfen müssen aber ausgeweitet und nachgebessert werden“, stellt Landrat Wolfgang Spreen fest. „Die Haftungsfreistellung für Kredite muss auf 100 Prozent ausgeweitet werden, weil sonst zu viele Betriebe durch das Raster fallen. Es muss auch Unternehmen mit einem schwächeren Rating geholfen werden, wenn ihr Kreditinstitut eine positive Fortführungsprognose bestätigt.“

Kreditlaufzeiten müssen verlängert werden

Zudem müssten die Kreditlaufzeiten deutlich verlängert und zu Beginn fünf oder mehr tilgungsfreie Jahre eingeräumt werden. Für Kleinunternehmer und Angehörige der Freien Berufe sollte die Höhe der nicht rückzahlbaren Zuschüsse noch deutlich aufgestockt werden, weil die Normalisierung des Wirtschaftslebens viel Zeit benötigen wird und dies eine unmittelbare Folge der staatlichen Intervention ist, so Spreen.

Es drohen Leerstände in den Innenstädten

„Deshalb sollte hier auch ein gesamtgesellschaftlicher Lastenausgleich erfolgen. Die betroffenen Unternehmen sind auf die Solidarität aller angewiesen. Betriebe, die jetzt schließen, stehen künftig nicht mehr als Arbeitgeber und Gewerbesteuerzahler zur Verfügung. Eine weitere Folge wären beispielsweise Leerstände in Innenstädten, die niemand wollen kann. Um dies zu verhindern, bitte ich die Verantwortlichen nachdrücklich um Nachbesserung der staatlichen Unterstützungsangebote“, so der Landrat.