Kreis Kleve. Der beschlossene Rettungsschirm für die Krankenhäuser wirke noch nicht. Die Einnahmeausfälle seien dramatisch, die Bürokratie erdrückend.
Die Krankenhäuser im Kreis Kleve fordern im Kampf gegen das Corona-Virus eine faire Finanzierung. „Der von Bundestag und Bundesrat beschlossene Rettungsschirm greift zu kurz“, so ihr einhelliges Credo. Ein vom Bundesgesundheitsministerium eingesetzter Beirat soll bis Juni über weitere Hilfen entscheiden. Die Krankenhäuser im Kreis Kleve betonen, dass diese weiteren Hilfen schnell und passgenau ausgezahlt werden müssten.
„In unseren Krankenhäusern herrscht Ausnahmezustand“, melden das Katholische Karl-Leisner-Klinikum mit Standorten in Kleve, Goch, Kevelaer und Kalkar, das St. Willibrord-Spital in Emmerich, das St. Clemens-Hospital in Geldern und die LVR-Klinik in Bedburg-Hau.
„Wir haben planbare Operationen verschoben, Neuaufnahmen und die ambulante Versorgung in großen Teilen ausgesetzt, um Kapazitäten für die dringend erforderlich Behandlung von Corona-Patienten zu schaffen“, betonen die Geschäftsführer der Krankenhäuser Holger Hagemann (Katholisches Karl-Leisner-Klinikum), Johannes Hartmann (St. Willibrord-Spital), Christoph Weß (St. Clemens-Hospital) und Stephan Lahr (LVR-Klinik).
Die Hilfen müssten erhöht werden
Der beschlossene Rettungsschirm soll – so das Versprechen – kurzfristig die Liquidität der Krankenhäuser sichern und langfristig dafür sorgen, dass kein Krankenhaus an der aktuellen Krise zerbricht. Für die Krankenhäuser im Kreis Kleve geht das bisher nicht auf.
Die versprochene Hilfen müssten erhöht und zügig ausgezahlt werden: „Die Einnahmeausfälle sind dramatisch, die beschlossenen Pauschalen für neu geschaffene Intensivkapazitäten sind nicht ausreichend und der bürokratische Aufwand ist weiterhin erdrückend“, so ihre Zusammenfassung.
Der bürokratische Aufwand sei erdrückend
Die Krankenhäuser bräuchten im Kampf gegen das Corona-Virus größtmögliche Unterstützung und faire Regelungen zur Finanzierung: „Damit in dieser außergewöhnlichen Zeit die Versorgung schwer kranker Menschen im Vordergrund stehen kann“, lautet die Forderung. „Und nicht diejenigen um ihre Existenz bangen müssen, die diese Versorgung jeden Tag mit ganzer Kraft – und oft auch darüber hinaus – sicherstellen.“