Kreis Kleve. Obwohl in den Niederlanden die Geschäfte öffnen dürfen, sieht man keine deutsche Kennzeichen mehr. Viele Mode-Ketten freiwillig geschlossen.

In der deutschen Grenzregion sind jetzt nahezu alle Geschäfte geschlossen. Doch in den Niederlanden dürfen die Läden noch öffnen. Lediglich die Restaurants mussten zu Beginn der Woche schließen. Wie sieht es jetzt aus? Gehen die Kreis Klever nun gesellig in Nimwegen einkaufen? Ein niederländischer Kollege, Stephen Friedrichs von der Tageszeitung De Gelderlander, hat für die NRZ nachgesehen: „Hier ist es schon deutlich ruhiger als normal. Gut die Hälfte der Geschäfte hat freiwillig geschlossen und deutsche Kennzeichen habe ich keine gesehen.“

Wie gestern berichtet, ärgern sich acht deutsche Landräte über die unterschiedliche Herangehensweise zur Corona-Bekämpfung in Deutschland und in den Niederlanden. Der niederländische Ministerpräsident Rutte hält es für vertretbar, wenn vor allem junge Menschen sich mit dem Virus infizieren, dadurch würde eine „Herdenimmunität“ aufgebaut, die auch wiederum ältere Menschen schützt.

Coronavirus: Derzeit 48 Patienten in Nimwegen

In Nimwegen gibt es aktuell 48 festgestellte Corona-Patienten. Allerdings geht man von einer viel höheren Zahl aus. So hätten sich in der vergangenen Woche bereits 47 Mitarbeiter der Radboud-Klinik angesteckt, von denen würden wieder 40 arbeiten. In der Grenzgemeinde Berg en Dal gibt es über 50 Fälle.

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Stephen Friedrichs berichtet, dass in Nimwegen zwar die Fitnessstudios geschlossen haben, aber in den großen Parks am Goffertpark und im stadtnahen Kronenburger Park wird weiterhin aktiv Sport getrieben. „Dies ist auch, was man möchte“, sagt Friedrichs. Der Ministerpräsident hatte in seiner Ansprache ausdrücklich gesagt, dass die Leute nach draußen gehen sollen, sie sollen den Hund ausführen oder mit dem Fahrrad fahren.

Diskussion über Schulöffnung in den Niederlanden

In der Innenstadt hatten am Freitag gut die Hälfte der Läden geschlossen. Vor allem bei den europaweit agierenden Marken wie H&M oder Only sind die Türen zu. Aber es gibt immer noch viele Geschäfte, in denen man shoppen gehen kann. Über eine Ausgangssperre wird derzeit in den Niederlanden nicht gesprochen. Im Gegenteil: Zurzeit diskutiert man darüber, ob die Schulen am 6. April wieder öffnen können.