Kreis Kleve. Das öffentliche Leben im Kreis Kleve kommt in der Corona-Krise zum Erliegen. Landrat Spreen dankt den Gesundheits- und Pflegekräften.

Das NRW-Familienministerium konkretisierte am Wochenende die Regelungen zur Schließung der Kindertagesstätten ab dem heutigen Montag, 16. März. Demnach habe nun die Betreuung von Kindern von „Schlüsselpersonen“ (unter anderem Beschäftigte in der medizinischen und pflegerischen Versorgung) Priorität. Bis Mittwoch, 18. März, soll eine Bescheinigung vom Arbeitgeber beigebracht werden, dass es sich um Schlüsselpersonen handelt, so das Ministerium. Beide Elternteile müssen für die Not-Betreuung als Schlüsselpersonen gelten. Das Schreiben steht auf der Internetseite des Kreises Kleve zum Download bereit.

Das Deutsche Rote Kreuz unterstützt das Kreisgesundheitsamt nun mit einem mobilen Probeentnahmeteam für Corona-Tests bei Personen in häuslicher Quarantäne. Ein Fahrzeug des DRK wird mit zwei Personen besetzt sein, die mit Schutzausrüstung Speichelproben entnehmen werden. Die Einsätze werden über das Gesundheitsamt und die Kreisleitstelle koordiniert.

Alle Kurse an der VHS Kleve fallen aus

Die Stadt Kleve teilte am Wochenende mit, dass „alle privaten und öffentlichen Veranstaltungen, unabhängig von der Besucher-/Teilnehmerzahl bis auf Weiteres abzusagen“ sind. Auf Klever Gebiet fanden am Wochenende laut Stadt bereits keine Veranstaltungen mehr statt.

Folgerichtig fallen ab Montag alle Kurse und Veranstaltungen an der VHS Kleve aus. Auch das Katholische Bildungsforum Kleve lässt den Kursbetrieb vorerst bis 19. April pausieren. Die Kreismusikschule setzt ihren Unterricht ebenfalls aus.

Die Coronakrise hat auch massive Folgen für das religiöse Leben. Nach einer Anordnung aus dem Generalvikariat entfallen etwa in der Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt Kleve ab Montag alle Gottesdienste und Veranstaltungen. „Dennoch: Unsere Kirchen bleiben (soweit möglich) für das persönliche Gebet offen. Aktuell können auch Taufen und Beerdigungen im engsten Familienkreis stattfinden“, so Propst Johannes Mecking.

Gocher Verwaltungsdienststellen bleiben geöffnet

In Goch sind das Museum, die Stadtbücherei und das Jugendzentrum Astra zunächst bis zum 20. April geschlossen. Auch das Goli-Theater ist bis auf Weiteres zu. Die Dienststellen der Stadtverwaltung sind vorerst regulär geöffnet.

Alle Freizeitbäder im Kreis Kleve sind ab Montag geschlossen. Die Stadtwerke Goch zogen diese Maßnahme auf Sonntag vor. Das Wunderland Kalkar hoffte, die geplante Messe „Frauensache“ trotz der Corona-Krise veranstalten zu können, musste die Veranstaltung im letzten Moment jedoch absagen.

Der Bürgerbusverein Uedem stellt alle Fahrten bis auf Weiteres ein. Die Hohe Mühle bleibt bis mindestens 5. April an den Wochenenden geschlossen. Lediglich Hochzeiten können nach Absprache mit der Gemeinde Uedem stattfinden.

Landrat Spreen bedankt sich

Am Sonntag meldete sich Landrat Wolfgang Spreen zu Wort: „Gerade in diesen schwierigen Zeiten leisten die Gesundheits- und Pflegekräfte einen unermesslichen Beitrag in ihren täglichen Einsätzen. Für diese großartigen Dienste bedanke ich mich als Landrat des Kreises Kleve sehr herzlich bei Ihnen.“

Die Kreisausschusssitzung am Donnerstag, 19. März, um 15 Uhr im Prinz-Moritz-Saal der Kreisverwaltung Kleve findet statt. Die für denselben Tag terminierte Kreistagssitzung mit „einer Vielzahl von Personen auf engerem Raum wird hingegen abgesagt“, so die Kreisverwaltung. Besucher können in der Kantine der Kreisverwaltung ab Montag nicht mehr zu Mittag essen.