Kranenburg. Klaus und Sharon Ebbers stellen aus altem Holz in ihrer Galerie in Kranenburg neue Möbel her. Viele Stücke sind Unikate.
Sieben will er bauen. Sieben von jedem Modell. Denn Sieben sei ein gute Zahl, sagt Klaus Ebbers. Er steht neben einem bunten wie frechen Garderobenmöbel. Sharon Ebbers sitzt auf dessen massiven Eichenholzplatte, aus der mattsilberne Stahlstangen wachsen, die mit bunten Knöpfen bestückt sind. Ein Möbel für gute Laune. Ebbers lacht, denn die Sieben sei nicht so ganz ernst gemeint. Es können mehr, es können auch weniger sein, meint er.
„Die Idee der Nachhaltigkeit hat mich inspiriert“
„Ich will keine große Produktion, es sollen überschaubare Zahlen sein, so wie bei Kunst-Auflagen. Letztlich hat mich die Idee der Nachhaltigkeit inspiriert – und richtige Möbel nach eigenen Ideen wollte ich schon immer bauen“, sagt Ebbers, der gelernter Schreiner ist und als solcher im Museum Schloss Moyland die Werkstatt leitet. Das Besondere an den Möbeln, die derzeit in der seiner Galerie am Siep 7 in Kranenburg stehen: Sie alle sind aus Altholz gebaut.
„Man kennt doch diese schweren, dunklen Tische aus den 1980er und 1990er Jahren, ganz schweres Design, viel massives Holz, in der Regel war das Eiche“, sagt Ebbers. Es sind diese alten schweren Möbelstücke, die für ein Jahrzehnt die bundesrepublikanische Wohnlandschaft bestimmten und jetzt nach und nach auf dem Müll landen. Viel zu schade, fand Ebbers. Da kam die Idee, die Hölzer zu neuen Platten zu fügen. „Wenn das dunkle Braun mal weg ist, sieht man, wie schön dieses Eichenholz ist“, sagt der Galerist.
„Lolita-Tische“ mit schrägen Beinen und ovaler Holzplatte
Von den niedrigen „Lolita-Tischen“ mit ihren schrägen Beinen und der samtenen ovalen Holzplatte könnte es jeweils mehrere geben, sinniert der Galerist. Aber er will erst einmal warten, wie die Begeisterung für seine Auflagen-Möbelstücke wirklich ist. Farbenfroh erinnert ein Stahlregal aus Vierkanteisen mit ihren pinken und gelben Streben an das niederländische Bauhaus-Pendant de Stijl. „Ich wollte die Farbe so haben, deshalb ist dieses Regal komplett aus Stahl“, sagt Ebbers.
Erstmals öffentlich präsentiert werden die Einzelstücke beim Tag der offenen Tür am Samstag, 14., und Sonntag, 15. März, in der Galerie. Von einer befreundeten japanischen Taschen-Designerin Akiko Tomikawa werden handgefertigte Taschen aus Leder ausgestellt. Und die Klever Schmuckdesignerin Atussa Chargi-Janßen ist auch wieder mit ihren Schmuckstücken dabei. Den Kaffee am Tag serviert Nils Roth.