Goch. Die Planungen für den Umbau des Hauses zu den fünf Ringen in Goch sind weit fortgeschritten. Das Gebäude soll eine zentrale Anlaufstelle werden.
Das Konzept zur Sanierung und Neunutzung des Hauses zu den fünf Ringen in Goch nimmt immer konkretere Züge an. Wolfgang Jansen, Geschäftsführer der Gocher Stadtentwicklungsgesellschaft „GO!“, gab dem Bau- und Planungsausschuss nun Einblick in die Pläne, die die Stadt als Bauherr gemeinsam mit der Planungsgemeinschaft der Architekten Wrede und Völling sowie dem Heimatverein Goch entwickelt hat.
Für das 1,1 Millionen Euro teure Projekt erhofft sich die Verwaltung eine 90-prozentige Förderung aus dem Programm „Heimat-Zeugnis“. Derzeit befinde sich der Antrag bei der Bezirksregierung in der fachtechnischen Prüfung, so Jansen. „Wir erwarten in absehbarer Zeit ein positives Signal. Danach kann der Bauantrag gestellt werden.“ Heimatverein-Geschäftsführer Günter van Cuick rechnet mit dem Baubeginn „Anfang 2021. Die Zeit wollen wir uns auch nehmen, um an den Details zu arbeiten“, sagte er im Gespräch mit der NRZ.
Moderner Entwurf mit Beton und Glas
Der Umbau solle nicht in die äußere Substanz eingreifen, sondern sich auf das Gebäudeinnere beschränken, erklärte Wolfgang Jansen, der in einer Animation einen modernen Entwurf mit Beton und viel Glas präsentierte. Nach aktuellem Stand ist vorgesehen, dass im vorderen Bereich des Erdgeschosses die Touristinfo oder Büros, etwa der Wirtschaftsförderung, einziehen sollen. Auf einer etwas erhöhten Ebene im hinteren Teil könnten Teile des Verwaltungsarchivs Platz finden. Treppen und eine Aufzuganlage verbinden alle Geschosse und Zwischenebenen im Gebäude an der Steinstraße 1, das im 16. Jahrhundert erbaut und nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurde.
Ein durch eine Glaswand abgetrennter zentraler Besprechungsraum für alle Nutzer des Fünf-Ringe-Hauses wird im ersten echten Obergeschoss geplant, weitere Arbeitsplätze auf der nächsten Zwischenebene. Es soll auch einen Übergang zum Rathaus-Altbau geben, in dem die Archivarin und Besucher des Archivs Plätze finden.
Im zweiten Obergeschoss sieht das derzeitige Raumprogramm auf 75 Quadratmetern die Dauerausstellung des Heimatvereins, das von den Ehrenamtlichen betreute Archiv im Rollregalsystem und Raum für den Werbering vor. Unter dem Dach können Lagerräume entstehen. Der barrierefreie Haupteingang zum sanierten Haus zu den fünf Ringen soll seitlich im Torbogen liegen.
Ideen für ein Heimatmuseum 2.0
„Wir möchten Leben in das Haus bringen und einen zentralen Ort schaffen, der kurze Wege garantiert“, sagte Günter van Cuick vom Heimatverein Goch. Ein langer Prozess liege bereits hinter den Ehrenamtlichen, die sich seit 2013 Gedanken um eine Folgenutzung des Bürgerhauses mit seinen charakteristischen grün-rot-weißen Fensterläden aus Holz machen. „Jetzt heißt es für uns abwarten. Wir sind aber guter Dinge“, so van Cuick.
Für die Neugestaltung der Ausstellung des Heimatvereins, die unter dem Namen „stadtgeschichtliches Zentrum“ die Gocher Historie erzählen soll, war er unter anderem vielfach in Süddeutschland und Österreich unterwegs. „Dort gibt es gute Ideen für ein Heimatmuseum 2.0. Es ist wichtig, über den Tellerrand hinaus zu blicken“, meinte Günter van Cuick.