Kleve. Am Sonntag stellt das Künstlerpaar Samantha Archer und Jaron Tripp sein neues Album bei Theater im Fluss in Kleve vor.
Alltäglich ist er nicht, der Lebensentwurf von Jaron Tripp und seiner Frau Samantha Archer. Die beiden sind Musiker, haben sich bei einem Musikfestival kennengelernt, auf dem sie beide aufgetreten sind. Nächste Woche reisen sie nach Indien, wo sie bei zwei Festivals auftreten. Sie waren auch schon in den USA, in Europa und in Asien, nur Afrika und Südamerika fehlt auf ihrer Tourkarte.
Als Straßenmusiker gelebt
Die Hälfte des Jahres sind sie unterwegs, die andere Hälfte wohnen sie in Bedburg-Hau und planen und organisieren. Und manchmal treten sie auch hier auf. Zum Beispiel am Sonntag, um 18 Uhr in den Räumen vom Theater im Fluss in der Klever Ackerstraße. Dann stellen sie ihr neues Album „Perspectives“ vor.
Jaron Tripp hat jahrelang als Straßenmusiker gelebt. Auch seiner Frau, die aus den britischen Midlands stammt, erging es so. Nach einer klassischen Musikausbildung studierte sie zunächst Theater, um dann doch wieder mit der Musik anzufangen. „Ich habe erst Musik und Theater zusammengebracht, bevor ich merkte: Ich will mit meiner eigenen Musik unterwegs sein.“
Die Handpan elektrisierte ihn
Bei Jaron Tripp war es ein Blechklanginstrument namens Handpan, das ihn elektrisierte. Das Instrument wurde erst im Jahr 2000 erfunden. Straßenmusik machen die beiden heute nicht mehr. „Das Gute für uns ist, dass wir auf einer Welle der Bekanntheit schwimmen, weil wir viele Veranstalter persönlich kennen“, sagt Jaron Tripp. Eigene Musik entwickeln für Instrumente, mit denen man unterwegs ist – das ist das Konzept, das dem neuen Album zugrunde liegt. Percussion, Flöten, Handpan – aber alles Instrumente von Instrumentenbauern, die die beiden persönlich kennen. „Wir suchen nach einem besonderen Sound“, beschreibt Samantha Archer den musikalischen Reiz.
Alle Stücke sind auf einer Reise entstanden
Alle Stücke sind auf einer Reise entstanden, die im Tonstudio eines Freundes in Israel endete. „Keine Musik für die Masse, aber für viele Individuen, die sich davon berühren lassen“, so Tripp. Die Rückmeldungen, die sie auf ihre Musik erhalten, tragen sie weiter: Wenn etwa Stücke bei Hochzeiten erklingen oder bei Geburten, bei Begräbnissen oder als Weckmusik, weil man genau dieses Stück als erstes am neuen Tag hören möchte.„Wir sind schon ganz zufrieden“, meint Samantha Archer.
Die neue Platte kommt auch als echte Vinylscheibe heraus
Die neue Platte kommt übrigens demnächst auch als echte Platte aus Vinyl heraus. Zwar sind die Presskosten höher als bei einer CD, aber dafür zahlen Schallplattenliebhaber auch faire Preise. Daneben scheint es natürlich auch als CD und Download sowie bei den Streamingdiensten. Und obwohl die Fanszene für diese Art von Musik weltweit wächst, planen die beiden, künftig weniger auf Tour zu sein. Auch wenn sie dann ihren Freundeskreis mit Menschen aus aller Welt nicht mehr so oft sehen. „Wir wollen in Zukunft mehr hier in der Region machen“, hat sich Samantha Archer vorgenommen. Einen Eindruck kann man sich davon schon mal bei der Präsentation im Theater im Fluss verschaffen. Perspektivwechsel, soviel ist sicher, tun immer gut. Der Eintritt zum Konzert kostet ab fünf Euro. Weitere Informationen: https://theaterimfluss.de/