Kleve-Griethausen. In Kleve-Griethausen will neuer Pächter von Schützenstube und Bürgerhaus an Karneval und quer durchs ganze Jahr mehr für die Bevölkerung tun.
Er ist der Erste, der da ist und der Letzte, der geht. Ludger Wulle weiß, wie Feiern geht: gut vorbereitet, gut begleitet. Wirt ist er nur in zweiter Linie. Sein Hauptgeschäft ist die „Klever Getränkedienstleistungen UG“ und man erkennt: Er weiß, was zum Feiern am Niederrhein gehört. Seit 26 Jahren ist der Mann aus Rheine hier, zwar kein gewachsener Karnevalist, aber er kann mit Karneval umgehen.
Seit Juni hat er nun in Griethausen die Schützenstube gepachtet – die hieß vorher „Zum Wolf“, aber die Mitglieder des Bürgerschützenvereins Griethausen 1931 hätten so gern einen passenden Namen … den bekamen sie prompt. Verbunden mit der Stube und dem kleinen Versammlungsraum ist der große Saal im Bürgerhaus, das „Vereinshaus“, für das seine Firma seit September ebenfalls Pächter ist. Wenn darin der Karneval steigt, dann wird der Versammlungsraum zur Garderobe für die Tanzmariechen und Büttenredner.
Bis nachts Dienst am Zapfhahn: „Dafür stehe ich ja hier"
Sechs Sitzungen sind hier zu meistern, drei von den Viethen’s Bullen sind schon gut gelaufen, am 2. Februar folgen die Schildbürger mit ihrer Damensitzung, am 7. und 15. Februar Griethausens eigener Karnevalsverein „De Wölfkes“.
Immer ab etwa 18 Uhr bis zwölf, ein Uhr läuft das Programm für jeweils 260 Besucher, bis drei oder vier Uhr nachts macht er dann bei den After-Show-Partys Dienst am Zapfhahn. Langer Tag? „Dafür stehe ich ja hier", sagt Wulle gelassen.
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Am Karnevalsdienstag veranstaltet der LVR aus Rees hier eine Karnevalsfeier. „Nach langer Zeit wird auch endlich wieder an Rosenmontag aufgemacht!“, kündigt der Wirt an und hofft, dass die Leute aus dem ehemaligen Fischerdorf das Feiern vor der Haustür genießen.
Überhaupt will Wulle mehr für die Bevölkerung ringsum tun: „Am 22. Dezember haben wir zum ersten Mal zu dem Frühstück eingeladen. 110 Anmeldungen gab es auf Anhieb und die Resonanz war sehr gut“, freut er sich. „Wir haben gutes Personal, darauf kann man sich verlassen“, damit steht und fällt jede Veranstaltung. Schützen, Altennachmittag, Sparfest der Sparclubs und der überdachte „kleine, aber feine“ Weihnachtsmarkt im Bürgerhaus. „Ich will das Vereinshaus beleben“, hat sich der Pächter vorgenommen „Ich möchte wieder wie früher Samstagabende mit Livemusik machen.“ Dazu will er auch Klever Vereine ansprechen.
Er ist auch Herr über zehn Kirmessen im Jahr
Für die Bürger von Griethausen stünden der Versammlungsraum, der Gastraum und der Saal für Geburtstagsfeiern und Hochzeiten zur Verfügung. „Und ich möchte auch die Beerdigungskaffees wieder zurück holen“, gibt er bekannt. Im Sommer möchte er draußen einen hübschen Biergarten gestalten.
Bevor er Ja zu Griethausen sagte, hatte Ludger Wulle dreieinhalb Jahre lang die Bürgerbegegnungsstätte „Zur Dorfschule Keppeln“ gemanagt und den Ausnahmezustand an Rosenmontag in Keppeln mit 2500 Leuten auf dem Platz davor geregelt.
Außerdem ist er nach wie vor Herr über zehn Kirmessen im Jahr, „komplett mit allem Drum und Dran“, sagt er. Mit Zelt, Bands, Imbiss, Toilettenwagen, Security, organisiert er das Feiern in Griethausen und daneben auch in Hönnepel, Appeldorn, Wissel, Kehrum, Niel und auch beim Erntedank in Wissel und Warbeyen.