Kranenburg. Torsten Pauli ist Betreiber des Bürgerhauses Kranenburg. Die Karnevalisten des Vereins Krunekroane haben hier ihr Domizil.

„Nach Karneval ist vor Karneval“, sagt Torsten Pauli und meint damit zum einen die monatelangen Vorbereitungen der verschiedenen Gruppen innerhalb des Karnevalsvereins Krunekroane. Zum anderen denkt er dabei an das, was er dafür gemeinsam mit seinen Angestellten im Bürgerhaus Kranenburg organisiert.

Das Bürgerhaus ist das Domizil der Krunekroane

Torsten Pauli ist seit elf Jahren Betreiber der guten Stube Kranenburgs, seit Monaten schon bereiten sich die Narren hier auf ihre bunten Abende und Karnevalssitzungen vor. Das Bürgerhaus ist ihr Domizil. „Sie kommen zweimal in der Woche für Proben hierher“, sagt Pauli. Kurz vor den Abendveranstaltungen wird dekoriert und das Bühnenbild errichtet. Neben der Garde seien dies die Prinzenabordnung, der Elferrat sowie die Mitglieder des eigentlichen Vereins. „Jeder von ihnen hat seine Eigenheiten, immer wieder verändert sich mal etwas.“ Mal sei es die Bestuhlung, mal hänge es davon ab, wie viele Karten verkauft worden seien. Darauf stellt sich Pauli ein und hält das Bürgerhaus bereit.

Los geht es mit dem Prinzenfrühschoppen

Gerade ist er mit den Vorbereitungen für die erste Karnevalsveranstaltung, den Prinzenfrühschoppen am 2. Februar, beschäftigt. Dafür und für die gesamte Narrenzeit wird der kostbare Parkettboden des Bürgerhauses mit einem Schutzboden abgeklebt. Das allein dauere schon mehrere Tage und koste Zeit, ohne dass er kaufmännisch betrachtet etwas davon habe. „Ehrenamtler sind die schwierigsten Kunden überhaupt“, weiß der Gastronom aus langjähriger Erfahrung. Sie seien engagiert, setzten sich mit viel Zeit und Herzblut ein. „Natürlich aber müssen wir mit dem Bürgerhaus auch Geld verdienen.“

Eingang zum Bürgerhaus Kranenburg
Eingang zum Bürgerhaus Kranenburg © NRZ Kleve | Claudia Gronewald

Zumal ein Teil der Einnahmen immer auch an den ausrichtenden Verein gehe, der sich damit refinanziere. „Da kümmern sich dann die ‘Arbeitsbienen’ um das leibliche Wohl der Gäste, während wir als Betreiber Verleiher von Equipment oder Geschirr sind,“ erklärt Pauli.

Einen Mittelweg finden

Man müsse immer einen Mittelweg finden zwischen den Möglichkeiten eines Vereins überhaupt Zahlungen zu leisten und der Notwendigkeit des Betreibers etwas verdienen zu müssen. „Der Karneval macht da aufs Jahr gesehen die meiste Arbeit, es wird auch viel Umsatz gemacht“, so Pauli, „aber nur wenig Gewinn.“ https://www.nrz.de/staedte/kleve-und-umland/hier-feiern-wir-alle-artikel-zur-karnevalsserie-der-nrz-id228211499.html

Als Beispiel nennt er die Unterhaltung des Bürgerhauses: Durch die hohe Bauweise des Gebäudes entstünden hier hohe Heizkosten. Weil keine ausreichenden Kühlmöglichkeiten bestehen, muss Pauli in Kranenburg auch die Belieferung ganz genau koordinieren. Allerdings ist die Sanierung des Bürgerhauses von Seiten der Gemeinde Kranenburg ja bereits angedacht.

Als Gastronom ist Torsten Pauli breit aufgestellt

Torsten Pauli ist als Gastronom breit aufgestellt, betreibt neben dem Bürgerhaus auch den Bürgersaal in Issum, das Konzert- und Bühnenhaus Kevelaer ist seit 1999 sein Hauptsitz.

Trotz der eher geringen Verdienstmöglichkeiten bleibt der Karneval für ihn jedoch ein wichtiger Teil seiner Tätigkeit. „So manche Anschlussveranstaltung ist daraus schon entstanden“, verrät er und denkt etwa an eine hier ausgerichtete Hochzeit eines Gardisten vor einiger Zeit.

Für die laufende Session wartet nach dem Prinzenfrühschoppen ein dreimal ausverkauftes Haus auf Torsten Pauli und seine sechs bis sieben dauerhaft Beschäftigten, die er während der fünften Jahreszeit auf bis zu 25 Leute aufstockt. Am 14. und 15. Februar stehen zwei bunte Abende an, am 19. Februar außerdem eine Frauensitzung der kfd. Weiter geht’s dann mit dem Möhneball am 20., und dem bunten Treiben nach dem Tulpensonntagszug am 23. Februar. „Die Karnevalszeit endet für uns erst mit dem Fischessen am 26. Februar“, so Pauli. Und dann dauere es auch nicht mehr lange, bis die Proben für die nächste Runde Karneval wieder gestartet würden. Denn schließlich ist nach dem Karneval vor dem Karneval.