Kalkar-Kehrum. Nach jahrelangem Leerstand und langer Suche gibt es eine neue Nutzung für das Gelände der ehemaligen Milchwerke Wöhrmann in Kalkar-Kehrum.
„Das ist eine vorweihnachtliche Bescherung für den Wirtschaftsstandort Kalkar“, überbrachte Kalkars Wirtschaftsförderer Dr. Bruno Ketteler die frohe Botschaft. Die seit 2012 brach liegende Immobilie der ehemaligen Milchwerke Wöhrmann (zuletzt Friesland/Campina) an der Uedemer Straße hat mit der bislang in Emmerich ansässigen Unternehmerfamilie Gilles nicht nur einen neuen Besitzer gefunden. Dem Gelände wird auch wieder neues Leben eingehaucht.
Die Geschichte des traditionsreichen Standortes geht weiter
Mit der Ansiedlung von Auto Gilles wird die Geschichte des traditionsreichen Standorts – die Milchwerke nahmen hier 1875 ihren Betrieb auf – endlich weitergeschrieben.
Unter dem Firmennamen „Auto Gilles“ ist das Unternehmen auf die Verwertung und Entsorgung von Nutzfahrzeugen, Baumaschinen und Bussen spezialisiert. „Der Handel und die Instandsetzung von neuen und gebrauchten Ersatzteilen ist unser Kerngeschäft“, so Firmenchef Alwin Gilles. Mit 25 Mitarbeitern soll dies am neuen Standort in Kehrum fortgesetzt werden.
Am erfolgreichen Abschluss waren viele beteiligt
An diesem erfolgreichen Abschluss einer langen Verkaufsoffensive seien viele beteiligt gewesen, sagte Ketteler. Kreiswirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers habe den Standort mehr als einmal bei der Immobilienmesse Expo Real in München präsentiert, Johannes Diks von der Immobilienfirma Remax den Gebäudekomplex schließlich erfolgreich vermarktet.
„Wir hatten die Immobilie schon längere Zeit im Auge“, so der Firmenchef. Mit diesem Projekt habe man eine neue Herausforderung gefunden. Den bisherigen Standort in Emmerich will Gilles nun aufgeben und kann sich von dort 40.000 Quadratmetern auf rund 60.000 Quadratmeter in Kehrum vergrößern. Die Eröffnung des neuen Standorts soll in gut sechs Monaten erfolgen, gibt sich Gilles optimistisch.
Partner für Elektronikbereich gesucht
Für die Werkstatt, die hier unter anderem entstehen soll, sucht das Unternehmen Partner für den Bereich Elektrotechnik. Sie sollen Busse von Diesel auf Elektrotechnik umrüsten. Zukünftig will man weitere Betriebe ansiedeln, die zu diesem Geschäftsfeld passen.
„Ich bin sehr dankbar, dass wir hier einen Schlussstrich ziehen können“, freute sich Kuypers über den Beginn einer „neuen Zeitrechnung“. Dem schloss sich auch Bürgermeisterin Dr. Britta Schulz an: „Es ist wichtig für das Gewerbegebiet, wenn hier kein toter Klotz mehr steht, sondern im Gegenteil der Eingang ins Gebiet wieder attraktiver wird.“
Nutzen will Auto Gilles zunächst Teilbereiche der bestehenden Bausubstanz. Aber auch die Voraussetzungen für eine dauerhafte Entwicklung des Geländes seien gegeben, so Kalkars Oberbaurat Frank Sundermann.