Kreis Kleve. Der Klever Reichswald ist für viele eine wertvoller Ort der Erholung. Jetzt denken CDU und Grüne darüber nach, wie ihn attraktiver machen kann.

Wer schon mal mit dem Fahrrad quer durch den Reichswald gefahren ist, um zum Bespiel von Kleve nach Gennep zu kommen, der wird schnell merken: Verflixt, die Wege führen doch nicht so einfach durch den Wald – man muss schon wissen, wo es lang geht. Bis auf nichtssagende Markierungssteine gibt es für Radfahrer oder Wanderer keine Orientierung: kein Schild, keine Wegemarkierungen, keine markanten Punkte. Wehe dem, der sich verfahren hat! Denn der Reichswald ist groß.

Naturnahes Erholungskonzept

Hier sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht.
Hier sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht. © NRZ | Andreas Gebbink

Aber vor allem auch sehr schön. Um die grüne Lunge des unteren Niederrheins für Besucher leichter zugänglich zu machen, wünschen sich die Klever CDU und die Grünen nun ein Konzept für eine naturnahe Nutzung des Reichswaldes. Denn der Schatz „Reichswald“ sei noch nicht gehoben. Im Hauptausschuss diskutierten sie über ein neues Projekt, welches den Erholungswert, den Naturzustand, die Klimafunktion und den wirtschaftlichen Wert für die Region erhöhen soll.

Grenzüberschreitender Naturverbund

Dazu soll der Naturverbund grenzüberschreitend betrachtet werden. Denn der Reichswald grenzt unmittelbar an die Mookerheide bei Gennep und den Ketelwald in Berg en Dal. Auch diese Regionen könne man in das Konzept einbeziehen.

Hedwig Meyer-Wilmes, Fraktionsvorsitzende der Grünen, sagte, dass man den Reichswald viel besser touristisch erschließen könne. Der Wald sei für Fußgänger, Jogger, Kinder, Radfahrer, Biker, Reiter und Naturliebhaber ein wichtiger Ort für die Erholung und Freizeitgestaltung.

Der Aussichtsturm auf dem Hulzenberg bei Stokkum
Der Aussichtsturm auf dem Hulzenberg bei Stokkum © NRZ

Wie man den Wald naturnah nutzen kann, lässt sich auf der anderen Rheinseite beobachten. Hier haben die Stadt Emmerich und die Gemeinde Bergh ein Konzept zur Nutzung des Montferlandes angestoßen. Im Wald gibt es Wegweiser und kleine Highlights, wie etwa den Aussichtsturm am Hulzenberg oder den Kneippstützpunkt auf Hoch-Elten. Auch ein naturnaher Campingplatz in Stokkum ist beliebt. Dies alles steigert die Attraktivität des Waldes und bringt Emmerich und ‘s-Heerenberg über den Fremdenverkehr Einnahmen.

Den Wald nutzen

Ein ähnliches Potential könnte in Kleve gehoben werden. Denn der Reichswald bietet viele schöne, ruhige Ecken und traumhafte Pfade zum Wandern. In Kranenburg-Frasselt, in Goch-Kessel oder in Asperden gibt es tolle Wanderwege. Für Wolfgang Gebing, Fraktionsvorsitzender der Klever CDU, soll das Projekt ein Auftakt sein: „Der Reichwald wird touristisch nicht richtig genutzt“, sagt er. „Die Niederländer machen da mehr draus.“ Ähnlich sieht es auch die SPD. Und FDP-Chef Daniel Rütter meinte sogar: „Das ist einer der besten Anträge, den CDU und Grüne bislang gestellt haben. Wir machen bislang so wenig aus dem Wald vor Ort.“